Der niederländische Musiker Jornt Elzinga lässt sein Projekt Striider vorerst hinter sich und vertieft sich mit seinem neuen Projekt namens Mesektet in der ägyptischen Antike und Mythologie. So bezeichnet der Name Mesektet eines der beiden Boote, mit denen der Sonnengott Ra täglich reist und zwar das, in dem er abends wieder in die Unterwelt fährt. Dementsprechend düster fällt das Klangbild des ersten Albums des Projekts "Towards A Bleak Sun" aus. Die ersten Drones, die der Player dem Album entlockt, lassen deutlich werden, dass hier Licht und Heiterkeit erwünscht sind. So wie Ra überlassen wir die Führung unserer Reise dem Fährmann "Aken". Es ist eine Reise ohne Hast. Jornt Elzinga lässt sich viel Zeit, die finstere Wirkung seiner Ambient-Kompositionen zu entfalten. Hier ein Windzug, dort ein Hauch oder ein Geräusch, vielleicht sogar ein kehliger Stimmenlaut. Es passiert nicht allzu viel in Mesektet Songs. Auch die Stimmung der einzelnen Songs ist ähnlich (zumindest der ersten drei) und unterscheidet sich nur in der Intensität. Erst bei "Burial Of The Sun" gibt es Ansätze von Melodien zu hören, eingebettet in die allgegenwärtige Drones. Doch die Monotonie ist Mittel zum Zweck und volle Absicht, da sie den notwendigen Raum für die Intensivierung der Stimmung sichert. In der Atmosphäre von "Towards A Bleak Sun" lässt es sich wohlig schaudern und gruseln. Damit einem das gelingt, muss man aber Ruhe oder eine Vorliebe für dunkelsten Dark Ambient mitbringen. Allen anderen dürfte es schnell langweilig werden. Schade eigentlich, dass sich den Songs der Bezug zur ägyptischen Mythologie nicht unmittelbar anhören lässt. Ein paar altertümliche bzw. nahöstliche Klänge wären der Stimmung zuträglich gewesen. Aber Mesektet ging es wohl eher darum, den sagenumwobenen Weg der untergehenden Sonne in Person des Sonnengottes zu beschreiben, was ihm ohne Zweifel gelungen ist.