Ihr dachtet, ihr hättet schon alles gehört? Falsch gedacht! Masami Akita, besser bekannt als der König des Noise, Merzbow, schlägt wieder zu – und zwar so heftig, dass selbst die robustesten Ohrstöpsel ins Schwitzen kommen. Sein neuestes Album 'Circular Reference' erscheint am 28. Juni 2024 bei No Holiday und ist der klanggewordene Beweis, dass Lärm nicht nur Kunst sein kann, sondern auch ein legitimes Workout für die Trommelfelle.

Auf 2xLP (Multicolor Vinyl) oder CD liefert Merzbow ein akustisches Schlachtfeld aus synthetischen Tönen, die sich gegenseitig jagen, beißen und zerfleischen, während eine unaufhaltsame Lawine aus Feedback und Midrange-Lärm alles andere unter sich begräbt. Aber Moment – das ist nicht nur Chaos. Nein, zwischendurch tauchen tatsächlich Momente auf, die fast so etwas wie Rhythmus ahnen lassen. Man könnte sagen, es ist ein bisschen wie ein Schlagzeuger, der sich in einem Raum voller Staubsauger verirrt hat. Und dann gibt es da diese kurzen Augenblicke, in denen die Klänge so ruhig werden, dass man sich fragt, ob Merzbow vielleicht gerade die Luft holt, um einen noch größeren Krach nachzuschieben. Fünf Tracks umfasst 'Circular Reference', und jeder Track davon ist eine akustische Herausforderung. Eine Tracklist? Die gibt’s, aber warum spoilern? Sagen wir einfach: Wenn du dich durch dieses Album kämpfst, hast du dir einen Keks verdient – oder einen Drink, je nach Geschmack.

Merzbow bleibt dabei absolut unbeeindruckt von Trends oder Hörgewohnheiten. Warum auch? Seine Fans erwarten keine charttauglichen Ohrwürmer, sondern einen Klangteppich, der so dicht ist, dass er als Schallschutzdämmung in Neubauten durchgehen könnte. Das Album richtet sich sowohl an eingefleischte Lärm-Liebhaber, die sich an jedem neuen Feedback-Donner erfreuen, als auch an Neulinge, die herausfinden wollen, ob ihre Lautsprecher wirklich so belastbar sind, wie die Werbung behauptet. Unsere Empfehlung: Dreht die Lautstärke so weit auf, bis die Nachbarn klopfen. Und wenn sie sich beschweren, sagt einfach, es sei Kunst. Die könnten das eh nicht verstehen.