Ja, ok, er ist eine der Größen, wenn nicht die Koryphäe des Japanoise. Über den Namen Merzbow dürfte jeder schon mal gestolpert sein, der mit Industrial im Allgemeinen und Noise im Speziellen in Berührung kam. Die Menge seiner Veröffentlichungen ist schier unglaublich und es ist mittlerweile schon etwas mühselig bzw. überflüssig, diesen Mann überhaupt noch vorzustellen. Masami Akita hätte da mal wieder eine CD mit dem Titel "Anicca" unters Volk zu bringen, dieses Mal beim englischen Label Cold Spring. Darauf befinden sich drei Stücke, nüchtern mit Teil 1 bis 3 betitelt. Aber das muss ja nichts heißen, oder doch? Teil 1 dieser Veröffentlichung enthält ein Schlagzeug-Solo vom Meister persönlich, das natürlich noch mit schön verzerrtem Kreischen und Rauchen überdeckt ist. Dieses Solo ist aber weniger als Solo denn als 18-minütiger Wutausbruch zu bezeichnen, denn auf das arme Instrument wird willenlos eingedroschen. Da fragt man sich schon, was Merzbow einem hier noch beweisen will. Das riecht fast ein bisschen danach, als ob Merzbow alles, was er irgendwie auf einen Tonträger bannen kann, auch veröffentlicht, egal, was es ist. Beim zweiten Teil übernimmt dann das Rauschen, gefolgt von Dröhnen, Pfeifen und Lärmen vollständig das Ruder. Und spätestens da fängt es an, trotz des steten Krachs langweilig zu werden. Nachdem man das gehört hat, ist man entweder taub, geistig umnachtet oder eingeschlafen. Der dritte Teil rettet das auch nicht mehr, auch wenn hier der willenlose Noise in einigermaßen geordnete Bahnen zurückgeschraubt ist. Im Resümee ein typisches Merzbow-Album, das aber eigentlich unnötig ist. Wer's braucht...