Düster und bedrückend beginnen die ersten Takte des neuen Melotron Longplayers „Sternenstaub“. Erinnert mich sehr stark an die Filmmusik aus Freddy Krügers Nightmare. Aber der Eindruck legt sich schnell wieder, ist ja auch nur ein zweiminütiges instrumentales Intro. Der zweite Track „Der Anfang“ dann im gewohnten Melotron Gewand, fette Beats und saubere melodische Synthiepassagen. Die ersten Stücke lassen altbekanntes und gutes erahnen, textlich anspruchsvoll und ausgefeilt wie ich Melotron schätzen gelernt habe. Mit so wenigen Worten soviel Aussage zu verknüpfen, Respekt meine Herren! Musikalisch im Stil der vorigen CD Weltfrieden findet sich der Hörer gleich wieder ein. Doch erst mit dem 5. Track „Erwartungen“ hören wir ein schnelleres Lied. Dafür ist dieses umso besser, Gänsehautfaktor (bekomm ich eben bei Musik die mir total gut gefällt) garantiert...Auf dem aktuellen Mera Luna Sampler befindet sich übrigens eine leicht andere Version, die mir sogar noch ein bischen besser gefällt. Von der Maxi bekannt und demnach schon ausgekoppelt sind „Kein Problem“ und „Manchmal“. Mit dem zehnten Track „NGC 1005“ kann ich hingegen gar nichts anfangen, ein langsames und sphärisches Stück. Mit dem Titel „Das letzte“, der auch die CD beendet, präsentieren sich Melotron einmal mehr von der schwermütigen und provokanten Seite. Beissend wird jemand besungen, der oder die das letzte sei, den man braucht. Einfach nur genial. Du durchlebst gerade eine Trennung oder stehst kurz davor? Dann verschenke dieses Lied, Du sparst Dir eigene Worte! Das war sie also, die neue CD von Melotron. Ich hab wesentlich mehr Versuche als bei Weltfrieden gebraucht um mich rein zu hören, war anfangs sogar etwas enttäuscht. Die CD ist keinesfalls schlecht, ganz im Gegenteil. Aber nach dem meiner Meinung nach grandiosen Vorgängeralbum „Weltfrieden“ hatte ich etwas anderes erwartet. Ich war gepolt und so etwas ist natürlich schwer weg zu wischen. Trotz allem ein wunderschönes neues Album.