Während die Völker der Welt auf ein neues Rammstein-Album warten, versuchen die Klone weiterhin ein paar Euronen zu scheffeln. Dass sie das auch schaffen, beweisen hohe Chartpositionen. Doch sind diese berechtigt? Im Falle des neuesten Megaherz-Albums ist selbst das Wort NEIN noch untertrieben. Zwar weisen sie auf eine 15jährige Bandhistorie zurück, doch nach dem Weggang des Chefdenkers Alexander „Alexx“ Wesselsky, im Jahre 2003, ist das Niveau endgültig verschwunden. Mit Christian „X-ti“ Bystron, Wenz sind nur noch zwei Gründungsmitglieder an Bord. Bevor man sich aber endgültig verabschiedete, präsentierte man mit Alexander „Lex“ Wohnhaas einen neuen Sänger und schart weitere Musiker um sich. Fertig sind Megaherz anno 2008. „Heuchler“ ist das erste Werk dieser Zusammensetzung. Wer auf einen Neubeginn hofft, sieht sich getäuscht. Musikalisch bleibt es bei den typischen NDH-Elementen. Man nutzt fantasielose Gitarrenriffs, setzt eine pseudoböse Stimme drüber, die zumindest bei einigen Songs („Das Tier“) auch mal singen darf und schippert im Mid-Tempo-Meer herum – ziellos, planlos und die Frage stellt sich, wie man sich so über der Oberfläche hält. Zwar versucht man ab und zu etwas Abwechslung in den Einheitsbrei zu bringen – man höre „Fauler Zauber“ und lässt sich kurz von den weiblichen Vocals überraschen - doch über weite Strecken hört man nur EINEN Song mit unterschiedlichen Texten. Wo Genre-Kollegen ihre Aussagen hinter oftmals hübschen Geschichten und brauchbarer Lyrik verstecken, versuchen Megaherz gar nicht erst, Bilder zu kreieren. Damit auch ja jeder versteht, was eigentlich keiner wissen will. Trauriger Höhepunkt ist ohne Frage „Mann von Welt“ – hier wird offen gegen alle Geldhaie der Welt gewettert. Jedoch führen Texte wie „Du bist der Mann von Welt – Du willst ganz noch oben – Und wenn jemand zu Boden fällt – Freust du dich und zeigst uns dein Gesicht – Wichser!“ eher dazu, dass sich der anspruchsvolle Hörer irgendwann auf die Seite des Angegriffenen stellt. Sogar das diabolische Wort "Arschloch" wird aus den Boxen gejagt - krass! Platt, einfältig und immer schwarz/weiß. Zwischenstufen gibt es nicht - eine Position, fest wie ein Panzer. Nur macht dieser angenehmere Geräusche. „Heuchler“ ist musikalisch so eintönig und textlich so arm, dass einem beinahe die Worte fehlen. Kreativität sucht man in den 50 Minuten vergeblich. Wenn man was positives sagen möchte, könnte man anführen, dass Megaherz mit „Heuchler“ die perfekte NDH-Persiflage gelungen ist. Ab in die Tonne! Das es am Ende zu einem Punkt gereicht hat, ist einzig der fetten Produktion zu verdanken.