Nun ist er da! "The Sad Machina" heißt er. Der dritte Teil der "Deus Ex Machina"–Triologie von Mechanical Moth. Auch auf dem neuen Tonträger soll dabei schnell klar werden, was das Erfolgsrezept der Band ausmacht: Melancholische Songs, alle von einer schwebenden, dark-wavigen Grundstimmung umgeben. Nach kurzem Intro, legt man sofort mit dem gewohnten Sound los: „A Haze in the Shadow“ ist ein graziöser, ruhiger Song, dessen Melodie den Hörer auf Anhieb zu packen vermag. Auch im weiteren Verlauf verzaubern schöne Stimme und zarte Melodien die Gehörgänge und vermischen dabei Dark Wave und Neuzeit-EBM durchaus gekonnt. Besonders gesanglich/stimmlich können Mechanical Moth wieder überzeugen. Wie bei den Vorgängerwerken "Fallen Into You" und "Torment" hört man auf der einen Seite Tandrins tiefen, teils gegrollten Sprechgesang und auf der anderen Seite Matricides klare Stimme. Diese Mischung macht's! Jedoch ist beim ersten Hören Vorsicht geboten! Vielen Hörern mag das Album wohl zunächst nicht zusagen, aufgrund fehlender einprägsamer "Höhepunkte"; doch durch genaueres Hören erschließen sich mehr und mehr interessante Parts und Melodien. Ein durchaus vorhandenes Problem ist die Songanzahl von 16. Drei bis vier Stücke weniger hätten es durchaus auch getan und hätten den Gesamteindruck deutlich gestärkt. Für mich persönlich noch besonders erwähnenswert ist "Die Koenigin der Schatten", einer der vier deutschsprachigen Songs. Düstere Verzweiflung, gekonnt musikalisch umgesetzt wird durch die emotionalen Stimmen perfekt untermalt. Dabei ist das Album nicht rein elektronisch zu betrachten. Hier und da kommen Streicher und Klavier zum Einsatz, welche, unterstützt durch die unverzerrten Stimmen, einen teilweise organischen Sound erhalten. Insgesamt eine gelungene Scheibe und vor allem Fans von bewegter, nachdenklicher, stets düster gehaltener Musik zu empfehlen. Ein schöner und würdiger Abschluss der Trilogie.