Wir parsen weiter die Inhalte unseres Promo-Postfachs – vorbei an Angeboten für ergonomische Bürostühle, gefälschten PayPal-Warnungen und der allmonatlichen Einladung zum „New Music Friday“ eines bayerischen Deathcore-Duos mit Saxophon – und plopp, da ist sie: die Mail von Cold Spring. Und siehe da: ein neues Werk der Illustrious Company, bestehend aus Martyn Ware (Heaven 17, B.E.F., ex-The Human League) und Charles Stooke. Der Titel: Mesmerine 111™ – und was hier als Album getarnt daherkommt, ist in Wahrheit ein bewusstseinserweiternder Klangwirkstoff der besonderen Sorte.
Erscheinen wird dieses akustische Experiment am 5. September 2025, standesgemäß auf zwei CDs im matt laminierten Digipak, verpackt in einem schicken Schuber samt handsigniertem Sticker von Mr. Ware himself. Doch was steckt hinter dem ominösen Namen? Ganz einfach: Mesmerine 111™ ist ein 50-minütiges 3D-Soundscape – ein immersives Klangerlebnis, das sich vollständig der Frequenz 111 Hz verschrieben hat. Und das ist keineswegs esoterischer Hokuspokus: Moderne MRT-Studien belegen, dass unser Gehirn bei genau dieser Frequenz den präfrontalen Kortex – also Sprachzentrum und Logikabteilung – in den Ruhemodus schickt. Stattdessen übernimmt die rechte Hirnhälfte: kreativ, intuitiv, trancebereit.
Der Effekt? Hypnotische Zustände, eine Art hörbare Meditation, manchmal sogar visuelle Halluzinationen – je nachdem, wie empfänglich du bist. Hmmm.... Archäoakustiker*innen fanden dieselbe Frequenz übrigens auch bei Grabstätten und Ritualplätzen der Frühgeschichte – offenbar war der Weg zur Erleuchtung schon damals gepflastert mit Schwingung. Der Titel Mesmerine spielt dabei auf eine fiktive Klangdroge an, eine Art imaginäres Placebo mit tatsächlicher Wirkung – Sound als Pharmakon, wie es in der Theorie so schön heißt. Die Weltpremiere dieses psychoakustischen Abenteuers fand bereits im Frühjahr 2025 auf der FOCUS Art Fair in New York statt, präsentiert in einer speziell entwickelten 3D-Audioinstallation von Illustrious Labs. Fürs heimische Setup empfiehlt sich: Kopfhörer, Lautstärke unter 70 dB, Zeitrahmen 30–60 Minuten – also ideal zwischen Espresso und Existenzkrise.
Wer sich darauf einlässt, bekommt kein klassisches Album, sondern ein Erlebnis. Die Nebenwirkungen? In weniger als 10 % der Fälle: Bewusstseinsverlust, unkontrollierbare Ruhe, tranceartiger Tiefgang oder visuelle Nebeneffekte. Wer nach dem Hören plötzlich das Gefühl hat, sein Sofa spreche in Farben – keine Panik. Das ist vollkommen normal.
Martyn Ware & Charles Stooke senden mit Mesmerine 111™ direkt ins Unterbewusstsein

Steve Von Till - Alone in a World of Wounds

Manche Alben brauchen einfach ein bisschen länger – nicht weil sie sperrig wären, sondern weil man ihnen einfach den Raum geben will, den sie verdienen. Das Release 'Alone In A World Of Wounds', das bereits am 16. Mai 2025 erschienen ist, gehört genau in diese Kategorie. Ja, wir hätten natürlich schon längst etwas dazu schreiben können. Aber ganz ehrlich: Nach dem ersten Durchlauf haben wir erstmal die Kopfhörer zur Seite gelegt, tief durchgeatmet und uns gedacht: „Wow. Das muss jetzt erst mal sacken.“ Und dann war plötzlich Juni. Und dann Juli. Und dann hat der Redaktionskater auf der Tastatu...
Industrial-Frühstück mit Biss: Frontal Boundary servieren 'Hate'

Es ist 6 Uhr in der Früh. Der erste Kaffee blubbert in der Redaktion durch den Vollautomaten, der uns wie immer mit dem Enthusiasmus eines unterkühlten Beamten begegnet. Während der Rest der Welt noch von Steuerbescheiden oder der Zombieapokalypse träumt, scannen wir unser Mailpostfach. Zwischen dubiosen Angeboten über 5 Millionen Dollar Erbschaft von einem nigerianischen Onkel, der seltsamerweise exakt unseren Nachnamen trägt, und dem neuesten Rabattcode für Einhorn-Klopapier, springt uns eine Mail von Alfa Matrix ins Gesicht. Und siehe da – keine Promo für die 172. Re-Edition von Front 242, ...