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Mantus - Königreich der Angst
Totgeglaubte leben länger! Hm, ob wohl etwas dran ist, dass ich genau an Christi Himmelfahrt (beim Schreiben dieser Sätze) eine Rezension mit diesem Satz beginne? Unwesentlich, hier soll es sich heute um die bereits 1997 gegründete Band Mantus um Martin Schindler und Thalia drehen. Nach einem zwischenzeitlichen AUS schickten uns die beiden Nordrhein Westfalen mit „Requiem“ bereits ein Lebenszeichen und kündeten im März diesen Jahres ihre Rückkehr an. Am 15. Mai folgte nun die EP „Königreich der Angst“, welche nahtlos an das letzt erschienene Werk anknüpft. Metal, Gothic-Rock, orchestrale Fingerfertigkeiten sowie weibliche und männliche Vocals bilden hier ein ordentliches Soundgefüge, was sich hören lassen kann. Die vordergründig deutschen Texte untermalen die düster melancholische Atmosphäre der EP sehr gut und werden interessant gestaltet vorgetragen. Schon der Opener und Titelsong „Königreich der Angst“ weiß aufgrund seines Soundvolumens und der geschickten Arrangements zu bestechen. Es folgt eine Reihe von Songs, die nicht nur unter die Haut gehen, sondern aufgrund ihres Ohrwurmcharakters auch im Gehör verweilen. Mantus bieten uns hiermit Musik, die wie für die Seele geschaffen ist. Auf „Königreich der Angst“ gibt es eine Reihe gedämpfter Tracks zu hören, die einen in sich kehren lassen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle Songs wie „Blaue Grenze“, „Winter (Nachspiel)“ und „Das Lied von der Elbe“. Harmonie, Melancholie und Düsterheit stehen im Vordergrund und bringen die kleinen Härchen im Nacken gehörig zum Stehen. Martin und Thalia können es aber auch richtig krachen lassen und zeigen mit Tracks wie „Dogma“ und „Untergang (remixed)“, dass sie ihre Ursprünge eindeutig im Genre des Metals haben. Rasende Gitarren und wunderschöne Melodiebögen vereinen sich mit dem passenden Text zu einem Hörgenuss, der wiederum andere Haarpartien in Bewegung setzt. Hierauf lässt es sich nämlich ordentlich headbangen. Eine imposante Mischung aus ruhigen Parts und knallenden Passagen bieten Tracks wie „Wo die Einsamkeit beginnt“, „Ein sanfter Tod“ und „Winter“. Das vom Nebenprojekt Black Heaven geremixte Stück „Bei mir“ rundet das Album mit seinem elektronischen Zusatztönen ab und trägt noch einen weiteren Schritt zur Abwechslung auf der EP bei. Alles in Allem wissen sich die zehn Tracks der EP besonders der traurigen Zeit unseres Dasein anzupassen und vermögen uns in diesen schweren Tagen zu trösten, sind die Texte einem förmlich aus der Seele geschrieben. Jedoch empfinde ich auch einen einzigen Nachteil auf dem Silberling, welcher jedoch eher als Tipp und nicht als Kritik anzusehen ist: Die Stimme Thalias ist für meine Ohren zu nachteilig auf der EP vertreten. Beim nächsten Mal bitte mehr davon! Dennoch: Welcome back Mantus! Auf dass ihr uns noch einige Zeit mit eurer düsteren, melancholischen und durchdringenden Musik begleiten werdet!