Veröffentlichungen aus dem Hause Manowar sind ja von Natur aus schon etwas Besonderes. Daher war schon vor den ersten Ankündigungen klar, dass die EP „Thunder In The Sky“ sicherlich für viel Gesprächstoff sorgen würde. Nach dem stark kritisierten letzten Album „Gods Of War“, waren viele gespannt, ob Manowar weiter im Hörspielsektor wildern, oder sich wieder auf ihre Wurzeln besinnen und klassischen, zeitlichlosen Heavy Metal spielen würden. Bereits nach den ersten Sekunden des Titelstücks wird klar, dass Joey DeMaio offenbar sich der Kritik bewusst geworden ist und wieder satten und druckvollen Metal aufspielen lässt. Dennoch kann dem Stück nicht mehr als den Stempel „Durchschnitt“ aufgedrückt bekommen, denn relativ monoton (vor allem das Schlagzeugspiel klingt wahnsinnig künstlich) rappelt man sich durch viereinhalb Minuten ohne ein echtes Highlight zu setzen. „Let The Gods Decide“ klingt da schon ein wenig besser und kommt zunächst relativ gemächlich aus der Hüfte, bevor im Refrain ein prächtiger Mitsingmelodie präsentiert wird, die nach dem fünften Bier jede Bar ausfüllen wird. Das anschließende „Father“ zeigt dann wieder die gefühlvolle Seite der Kings Of Metal. Eric schmachtet seinen Vater, in bester Manowar-Balladen-Tradition, an und zieht eine ganz breite Schmalzspur hinter sich her. Das mag beim ersten Hören noch niedlich und süß klingen, aber sind dies die korrekten Assoziationen für die Kings Of Metal? „Die With Honor“ dagegen dürfte allen eingefleischten Manowar-Fans vom letztjährigen Magic Cicle Festival bereits bekannt sein, als man die Single kostenlos an alle Besucher verteilte. Ein starker Song, der zeigt, warum Manowar im Jahre 2009 noch immer auf dem Heavy Metal-Throne sitzen. Fette Drums, fette Chöre, fette Melodie – einfach fett eben. Mit „The Crown And The Ring“ in der Metal-Version wird die Scheibe zusätzlich angereichert, bevor wir mit „God Or Man“ schon beim vorläufigen Ende angekommen sind. Wer zu Beginn der EP noch ins Zweifeln geriet, ob es die Jungs noch drauf haben, wird nun endgültig eines besseren belehrt. Eine kraftstrotzende Granate, die Erics Stimme alles abverlangt und ihn vom Himmel bis zur Hölle schickt. Genauso müssen Manowar klingen, dann klappt es auch mit den bösen Kritikern! Kommen wir zu CD 2 und 15 (!!!) verschiedenen Versionen von „Father“. Muss ich mehr sagen, als dass sich darunter Versionen auf Finnisch, Japanisch und Türkisch befinden? Mehr Infos ob auch die Sprache ihrer Wahl dabei ist, finden sie im Infokästchen auf der linken Seite. Fazit: „Thunder In The Sky“ ist eine ordentliche EP aus dem Hause Manowar, welche für Old School Manowar-Fans sicherlich die große Hoffnung birgt, dass man den Kurs auf dem kommenden Album „Hammer Of The Gods“ fortführt und sich auf alte Stärken zurückbesinnt.