Clever sind die Jungs auf jeden Fall, nutzen sie mit Trick #245 einen der interessantesten Kniffe aus dem Rocklexikon. Man nehme ein durchschnittliches Rockalbum und versucht es mit einem absolut dämlichen Cover bzw. Layout zu verbessern. Macht Sinn, denn so wird die Musik zum kleineren Übel. Leider hat dieser Trick noch nie so wirklich funktioniert – siehe die letzte Scheibe von Guns n’ Roses (bald ist es soweit…!) „The Spaghetti Incident?“. Auf dem Cover sind alle Bandmitglieder alla „Der Planet der Affen“ in Raumanzügen gezwängt, im Hintergrund ist jedoch keine zerstörte Freiheitsstatue sondern der halbversunkene Luckenwalder Marktturm. Daher stammen die 5 Jungs, aus jenem verschlafenen Kaff irgendwo bei Berlin. Und da wir gerade bei Äußerlichkeiten sind, der Albumtitel „14943“ nennt uns die Postleitzahl Luckenwaldes – wieder was gelernt. Im Heftchen geht der muntere Spaß weiter, statt Texte finden wir eine Ansammlung an urkomischen Fotos der Studioaufnahmen. Bestimmt witzig, aber nicht für den Betrachter – denn zumindest mir geht es so, dass Funpics oder auch Homevideos eigentlich nur für die Protagonisten amüsant sind. Zur Musik: Stoner-Rock haben sich die Jungs auf die Fahnen geschrieben, dies stellte für mich nach der Betrachtung des Artworks auch eine Überraschung dar. Keine Überraschung finden sich jedoch auf der musikalischen Seite. Lustlose Melodien und monoton Riffs bestimmen das Bild. Einzig und allein Sänger Christoph Hildebrand kann überzeugen – tolle Stimme irgendwo zwischen Curt Cobain und Bon Scott (laut Plattenfirma)…so weit würde ich dann doch nicht gehen. Oftmals kommt mir auch der King höchstpersönlich, Elvis Presley in den Sinn, gepaart mit Marlon Brandos Genuschel aus „Der Pate“… Die Plattenfirma bezeichnet „Mandala“ übrigens als „gute Band“ – überzeugend klingt anders. Was soll’s? Es fällt mir schwer, bestimmte Songs in den Himmel zu loben. Zwar ist keiner richtig schlecht und live mag es bestimmt auch überzeugen, aber herausheben tut sich keiner. Für Stoner-Rock-Fans lohnt es sich auf jeden Fall, mal die erdigen Töne der Jungs anzutesten, dem Rest würde ich einen „Planet der Affen“-Filmabend empfehlen…