Letztes Jahr war Brian Williams noch voll und ganz mit der Co-Produktion des Soundtracks von "Underworld" beschäftigt. Nun gibt es wieder einen neuen. Diesmal aber nicht für ein derart populäres Projekt, sondern eher eines der skurrileren und seltenen Sorte. Brian Williams alias Lustmord ist mit dem Künstler Cam DeLeon befreundet und hat für dessen Website happypencil.com einen Soundtrack geschrieben. "Carbon/Core" ist die erweiterte Version des eigentlich nur zweieinhalb Minuten langen Tracks. Das Happy-Pencil-Projekt ist Spielwiese und Ausstellung zugleich. Cam DeLeon hat bereits durch etliche Plattencover, unter anderem für Tool, auf sich aufmerksam gemacht. Er erschafft bizarre Bilder, ausgehend von noch kurioseren Ideen. Seine Arbeit hat eine sehr dunkle Note, sodass Lustmord, der ebenfalls für seine düsteren Soundlandschaften bekannt ist und auf die Arbeiten vieler Künstler direkt oder indirekt Einfluss nahm, die ideale auditive Ergänzung zu diesem Projekt bildet. Und diese erste Platte des neuen Happy-Pencil-Labels beschwört den Weltuntergang herauf. Finsterer und geheimnisvoller kann man einen Soundtrack wohl nicht mehr gestalten. "Carbon/Core" lebt von ausgedehnten und äußerst düsteren Klanglandschaften, die sich so tief durch den Untergrund wühlen, dass die CD im Player festfriert. Lustmord schafft es immer wieder, diese intimen, fast unbehaglichen Gefühle hervorzurufen, denen man sich so gern ergibt. In den Tracks selbst gibt es in unregelmäßigen Abständen Eruptionen wie Donnerschläge oder Glockenläuten, die aus den gedämpften Passagen herausstechen und stets aufhorchen lassen. Das Grauen hat einen Namen. Und den sollte man nicht vergessen. Lustmord ist wie eh und je in Bestform und "Carbon/Core" unterstreicht wieder einmal seine Ausnahmestellung. Auf der CD ist zudem noch ein Teaser-Video zu "Lustmord vs Happy Pencil" enthalten, das mit animierten Bildern zeigt, wie eindrucksvoll die Kombination von Cam DeLeons düsteren Bildern und Lustmords Musik wirkt. Da kann man nur hoffen, dass sich die beiden Künstler noch öfter für weitere Kooperationen zusammentun.