Sascha Lemon alias LPF12 (Low Pass Filter 12) hat in der Zeit von 1993 bis 1995 zahlreiche Kassetten veröffentlicht. Danach legte er eine kreative Schaffenspause ein, die, so beschreibt er es selbst, nur ein Jahr dauern sollte. Aus diesem einen Jahr wurden schließlich jedoch vierzehn, fast fünfzehn Jahre. Da Lemon das Projekt LPF12 aber immer im Hinterkopf behalten und viele Ideen gedanklich schon einmal durchgespielt hatte, konnte er 2009 auch sofort wieder an die alten Schaffensprozesse anknüpfen und dabei alles Neue (z. B. in Bezug auf die veränderte und weiterentwickelte Technologie) in seine Arbeit einfließen lassen. Wie viel sich in dieser langen Pause tatsächlich angestaut hat und wie umtriebig Sascha Lemon seither gewesen ist, zeigt sich unter anderem darin, dass die "Sub Route" EP mittlerweile die vierte von insgesamt fünf Veröffentlichungen in diesem Jahr ist. Mit der aktuellen EP führt LPF12 den Hörer in eine sehr düstere, geheimnisvoll anmutende Klangwelt, die sich aus kühlen, teilweise komplexen und verzerrten Electro- und Noisesounds zusammensetzt. Gelegentlich kommen kleinere, aus dem Hintergrund hervortretende, Vocalparts hinzu. Anders als bei den anderen Titeln, besitzt "Utility" zusätzlich einen wave-artigen Touch und "Envelope" zeigt sich deutlich melodischer und atmosphärischer. Bei den ersten beiden Titeln gilt es allerdings zu kritisieren, dass der Aufbau beider Titel sehr schleppend, beziehungsweise gar nicht stattfindet. "Pre" und "Sub" machen zwar den Eindruck, als würden sie sich im Verlauf noch entfalten, stocken dann aber. Und mit "Return Path" verhält es sich ein bisschen ominös. Denn ab 2:08 wird der Titel plötzlich spannend und interessant, ist aber gleich darauf zu Ende, was schade und zugleich unbefriedigend ist. "Sub Route" ist also im Ergebnis doch mehr durchwachsen als gut. Trotzdem oder gerade deshalb macht diese EP Lust auf das noch ausstehende Album, "Individual Suffering", das im September erscheint.