Dass die Herren Bennington, Shinoda, Delson, Farrell, Bourdon und Hahn rocken können, ist nichts Neues. Dass sie Grenzgänger sind und gern auch mal andere Genres einfließen lassen oder mit Musikern anderer Genres (zum Beispiel mit dem Rapper Jay Z) kollaborieren, ist seit den Remix-Alben "Reanimation" und "Collision Course" auch bekannt. Neu ist allerdings das Album "Recharged", zu Deutsch "aufgeladen", das diverse Remixversionen von den Songs des letzten Albums "Living Things" beinhaltet und ziemlich ?? um das gleich einmal vorweg zu nehmen – durch die Decke geht. Denn während Linkin Park mit ihren Alben-Songs die Festivals rocken, bringen sie mit ihren Remix-Songs zusätzlich die Tanzflächen zum Glühen. Auf Recharged geben sich unter anderem der Electro-House-DJ Steve Aoki, der Rapper Pusha T und der deutsche Musikproduzent und DJ Paul van Dyk die Klinke in die Hand. Die Songs des Albums zeigen sich abwechslungsreich, teilweise unerwartet wuchtig und perfekt in Szene gesetzt. Clubgänger kommen zu einhundert Prozent auf ihre Kosten. Linkin Park Fans, die offen für solche Remixgeschichten sind, auch. Für die Vielseitigkeit des Albums sorgen vor allem die unterschiedlichen Musikstile (House, Hip-Hop, Techno, Drum n Bass, Noise…), aus denen die Remixer schöpfen. Empfehlenswert sind zum Beispiel: das monströse Schwergewicht "A Light That Never Comes", das Steve Aoki neu eingekleidet hat, der Stampf-Remix von Shinoda zu "Castle of Glass" und seine krasse Technoversion zu "Victimized", der Remix der französischen Dubstep-, Electro-House- und Drum-&-Bass-Band Dirtyphonics zu "Lies Greed Misery", das warme und Bass-lastige "Roads Ultraveled", der poppig einschlagende Enferno Remix zu "Powerless" und der rhythmische Rick Rubin Reboot zu "A Light That Never Comes". Insgesamt ist Recharged ein richtig gutes Album!