Da gibt es diese Bands, die bringen einfach nur mal ein Album raus. Und dann gibt es 'Lights Of Euphoria', die hauen einfach gleich ein halbes Dutzend Singles in Serie raus – als wollten sie sagen: „Sleep is for the weak, dance is for the wired!“ Nach dem Auftakt „Electric Love / Chasing Dreams“ Ende September kommt nun der zweite Schlag: „Machines Of Light / Darkest Addiction“, erschienen am 10. Oktober 2025. Und was soll man sagen? Das Ding leuchtet – allerdings nicht wie ein romantisches Teelicht, sondern eher wie eine übersteuerte Stroboskopgranate im Keller eines dänischen EBM-Clubs.
Das deutsch-dänische Dreamteam Jimmy Machon, Thomas Gaarn und Torben Schmidt hat offensichtlich beschlossen, den Herbst mit einer Art musikalischem Adventskalender für Elektro-Fans zu versüßen: Alle zwei Wochen ein neues 2-Track-Päckchen, jedes mit eigenem Charakter, aber unverwechselbar Lights Of Euphoria. Nur dass hier statt Schokolade tanzbare Melancholie drinsteckt – plus eine ordentliche Portion Maschinenromantik und bittersüßer Clubverzweiflung. „Machines Of Light“ selbst ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit kalten Sounds warme Gefühle erzeugt. Der Titeltrack zieht mit pumpendem Beat und hymnischem Refrain in die Beine, als hätte jemand die gute alte 808 mit einer Lichtorgel gekreuzt. „Darkest Addiction“ dagegen ist der Soundtrack für jene Nächte, in denen man zu viel denkt, zu laut hört und zu spät nach Hause kommt. Düster, aber mit Stil – und Jimmy Machons Stimme klingt, als würde sie sich gleichzeitig über den Zustand der Welt und den Akku seines Synthesizers beklagen.
Man muss Lights Of Euphoria einfach mögen für ihren Pragmatismus: Statt ein Album monatelang anzukündigen, veröffentlichen sie einfach sechs Doppelsingles in Serie. Zack, fertig, Ohrwurm. Nach dem 10. Oktober geht’s munter weiter: „No Need for Words / In Love with the Ghost“ am 24.10., „The Admiral of Love / Lost at Sea“ am 07.11., „The Panic / No Romantics“ am 21.11. und schließlich „The Silent Dance / Flames of Passion“ am 05.12. – das alles klingt, als wolle jemand den gesamten November in eine Neon-Therapie umwandeln. Lights Of Euphoria beweisen einmal mehr, dass Maschinen nicht nur Takte klopfen, sondern auch Gefühle simulieren können – und das überzeugender als so mancher Mensch am Sonntagabend.
Lights Of Euphoria – „Machines Of Light“: Der zweite Streich leuchtet dunkel
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