Wenn einer weiß, wie ein ‚Quarter-Pounder with Cheese’ im Schwarzwald heißt, dann muss es Leopold Kraus sein. Mit seiner Wellenkapelle liefert er den heimlichen Soundtrack zum nächsten Tarantino-Movie und zur nächsten Pulp-Fiction-Party sowieso. Hammond-Orgel und Surf-Gitarre dominieren das Bild, hier und da kommt auch Gesang hinzu. Uns so spielt sich die Wellenkapelle durch fünfzehn Tracks zwischen kalifornischer Sonne und Schwarzwälder Kirschtorte. Neben der großen Zahl von Eigenkompositionen schleicht sich dabei noch die ein oder andere Coverversion ein. Da wäre zum einen der ‚Schwarzmaler’, im Original von den Herren Richards und Jagger auf Englisch vorgetragen, und ‚Es leben die Uskoken’, das Erinnerungen an zottelige Kinder auf osteuropäischen Burgruinen weckt. Die Generation der ZDF-Ferienprogramm-Kinder wird das Ding nämlich recht schnell als durchgeknallte Version der sonst so harmlosen Titelmelodie zur Serie ‚Die Rote Zora’ wiedererkennen. Als weitere Anspieltipps seien hier noch ‚The jump of the deer in the Valleyof Hell’, ‚Melodien in Blei’ sowie das an die Fraggles erinnernde ‚DJ Opossum’ genannt. Dass hier ein paar wilde Kerle mit viel Idealismus und technischer Versiertheit am Werk sind wird schnell klar uns macht die Platte sympathisch. Klar, die Veröffentlichung wird es nicht auf Dauerrotation im Radio schaffen, dafür ist die Scheibe aber auch gar nicht vorgesehen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Live kommt die Musik bestimmt noch ein Stück besser... Aufgrund der Freude die hier durchklingt, der sehr guten Produktion und der sauber gespielten Instrumente muss die Leistung aber auf jeden Fall mit fünf Sternen gewürdigt werden. PS.: Schönes Cover!