L.E.A.K. - Lustige Elektro Akustische Klänge. Die beiden Schweden Tolufim und J. Block sehen in diesem Namen eine Hommage an die Pioniere der elektronischen Musik des frühen 20. Jahrhunderts sowie einer inspirierenden Verbindung zur alten britischen Manufaktur-Tradition von Stereo-Equipment. Lustig ist dies insofern, da sie sicherlich ihren Spaß dabei hatten, nach ihrem 2001er Debütalbum "The Old Teahouse" sich wieder einmal auf experimentellste Weise auszutoben. Dem Hörer wird dabei eine Menge Durchhaltevermögen abverlangt, wenn er sich die gesamten 51 Minuten in einem Zug anhören möchte (und vermutlich auch das einzige Mal). Was auf "Redemption" geboten wird, sind sehr leise aber auch extrem laute Klangstrukturen in teils sehr lang(atmig)en Arrangements, die eventuell zu einem vorhandenen Film oder auch Bildern in den Köpfen der beiden Komponisten entstanden sind, dem Hörer aber definitiv verschlossen bleiben. Auch eine grobe Vorstellung, wozu der Sound dienen könnte, ist eigentlich nicht gegeben. Vermutlich liegt es daran, dass die beiden Sounddesigner Spezialisten im Umgang mit klassischen, analogen Synthesizern, akustischer Improvisation und modernsten Aufnahmetechniken sind. Diese Mischung klingt zwar interessant, nur ist hier garantiert noch die Erprobungsphase zu hören - sozusagen auf CD gepresste Grundlagenforschung für spätere Massentauglichkeit. Hat man bei "Untitled I" für eine ganze Weile die Vermutung, der Lautstärkeregler sei defekt oder man wäre spontan stark schwerhörig geworden, weil fast nichts zu hören ist, was sich mit der Zeit zum Glück als unwahr herausstellt, so wird man dank der einsetzenden Geräusch-Improvisation bei "Untitled IV" nach kurzer Einführungsphase wirklich fast taub, wenn die Anlage inzwischen etwas lauter eingestellt wurde. - In ähnlicher Form ist dies übrigens auch am Anfang von "Untitled II" zu hören, wenn der vorher kaum zu hörende Ausklang trotzdem noch in normaler Lautstärke gehört werden möchte. - Denn urplötzlich folgen brachialer Lärm (IV) bzw. laute, tierähnliche Geräusche (II), die sich mit einer ruhigen Phase verbinden. Dieses Prozedere wiederholt sich in extremer Form aber nur beim vierten Titel. Am Ende der CD fühlt man wirklich Redemption (Erlösung), wenn es der Auftrag war, sich den Silberling unvoreingenommen zumindest einmal komplett anzuhören. Zum normalen Hören ist das Album garantiert ungeeignet, einzig für Effekte, Geräusche oder spezielle klangliche Untermalungen für audiovisuelle Darstellungen oder Präsentationen ist der Kauf von "Redemption" zu empfehlen.