Laurent Delogne, besser bekannt als Le Moderniste, ist kein Unbekannter, denn mit seinem bisherigen Output hat er sich bereits einen Namen innerhalb der großen Industrialfamilie gemacht und bringt nun mit Too rough is never enough sein Debutalbum auf Hands raus. Also ein weiteres Album mit rhythmischen Krach? Das könnte man zwar meinen, aber dem ist nicht so. Le Moderniste bedient sich zwar sämtlicher Grundelemente des Genres, setzt sie aber wieder so zusammen, dass eine ganz eigene Mischung mit persönlicher Note dabei herauskommt. Die Grundstimmung auf Too rough is never enough ist sehr düster, die Rhythmen treibend und teilweise schon fast hypnotisch, die verwendeten Samples stimmig und alles Weitere ist das I-Tüpelchen on Top. Das Album zeigt einige erfrischende Parallelen zum Rhythm-Industrial der 1990er auf ohne auf die Retro-Schiene zu zielen, denn dafür klingt es dann doch zu modern. Die Mischung aus noisigen Flächen, ultra verzerrten, sich stetig aufbauenden Rhythmen und einem gewissen Gespür für Melodie macht zum Beispiel Anthropomorphism zu einer regelrechten Hymne und das ist nicht die einzige auf Too rough is never enough. Neben diesen Krachern, die bestimmt auch die ein oder andere Tanzfläche zum Überkochen bringen werden, wird aber auch die eher experimentelle und, soweit man das so sagen kann, ruhige Seite des Laurent Delogne aufgezeigt, die eher schleichend, bedrohlich und nicht ganz so nach vorne treibend daherkommt, aber trotz des teilweise zurückgenommenen Tempos durch Ideenreichtum und Abwechslung überzeugt und für musikalische Vielfältigkeit sorgt. Too rough is never enough überzeugt in allen Punkten und sollte wirklich in keiner Rhythm-Industrial-Sammlung fehlen, denn mit diesem Album spannt Le Moderniste den Bogen zwischen den Klassikern des Genres und der modernen Variante.