Nach der Begutachtung von "Diventa's Honeymoon Suite Vol. 3" widmen wir uns nun mit Lazy Hammock einer Künstlerin dieses Labels. Wer die vorhergehende Kritik gelesen hat, der weiß schon, dass sie ebenso maximal peripher unser Kerngebiet streift. Doch gleichfalls gilt hier: Entspannung gibt es auch mit loungig-sinnlichen Chillout-Ambient-Klängen, gerade dann, wenn südlicher Inselurlaub ansteht. Deshalb passend dazu der Name ihrer ersten CD: "Island Lover". Hinter Lazy Hammock verbirgt sich übrigens die Engländerin Lucie Burns, auf die Steve Miller und Jose Padilla vor einigen Jahren aufmerksam wurden, als sie deren DJ-Sets mit Freestyle-Vocals aufpeppte. Inzwischen hat sie bspw. mit Asian Dub Foundation, MJ Cole und Big Audio Dynamite zusammen gearbeitet. Ihr Album "Island Lover" ist ein sehr harmonischer Streifzug, durch den sich als omnipräsenter Faden Lucies markante Stimme zieht - etwas tiefer als der weibliche Durchschnitt, klar und verständlich. Und durch die elegante Veredelung mit dezenten Effekten (z.B. bei "Freefall") schwirrt sie noch lockerer durch den Raum. Die Tracks schwanken zwischen wechselnd großen Electro- bzw. Akustik-Anteilen, die sehr häufig mit einem Downbeat-Teppich verknüpft sind. So entsteht balearischer Charme auf unprätentiöse Art durch flächige und pianolastige Chillout-Klänge, der auch im Winter eine wohlig-wärmende Atmosphäre verbreitet. Selbst (fast) ohne ihren Gesang stellen Songs wie "Moonstar", "Lost In Dreams" oder der Titel zum Namen "Lazy Hammock" keineswegs Lückenfüller dar sondern entspannen den Hörer noch mehr als er sowieso schon den Relax-Mode aktiviert hat. Wie schon die "Honeymoon Suite Vol. 3" ist auch "Island Lover" unstreitig ein gutes Album, das sich komplett durchhören lässt aber auch nicht mit wirklich bedeutungsvollen Ausreißern punkten kann. Nicht ganz unbekannte Melodien und Sounds, dafür Tempovariationen bei "Freefall" oder "Sunset Dreamer" vs. "Star" oder "Red Skies Blue Skies" sind Abwechslung genug und daher entspannte 4 1/2 Punkte wert. PS: Nicht direkt als Ausreißer aber erheblich hektischer ist "Gratitude" mit seinem Mix aus Ambient-Reggae-Style und dazu passenden female Rap der Wecker für den Hörer, um seinen Blick am Ende des Mentalurlaubs nochmals auf das Cover schweifen zu lassen.