Infotexte auf Band- und Labelseiten sind doch immer wieder interessant zu lesen, lassen staunen oder zweifeln, amüsieren oder verschrecken. Die Informationen, die man der Hauptseite des Projektes Last Reflection entnehmen kann, gehören in die Kategorie: vor Übertreibungen triefend. Sicherlich, hier und da ein bisschen ausschmücken, das kann nicht schaden, soll auch gar nicht weiter verwerflich sein. Stellt sich dann allerdings heraus, dass das Beschriebene mit dem Zuhörendem überhaupt nicht übereinstimmt, dann drängt sich der Gedanke auf, ob sich der Text nicht doch kondensieren lässt, denn Auslegungssache hin oder her: "Open The Gates" ist weit davon entfernt um als innovativ durchgehen zu können. Davon einmal abgesehen, dass "Open The Gates" das Debütalbum des Duos Alex Bemme und Karlos Kespohl ist und aller Anfang schwer ist, kann man dem zwölf Titel umfassenden Werk keine besonders gute Produktion nachsagen, was schon allein einen großen Schwachpunkt ausmacht. Hinzu kommt der immer gleiche Gesang von Herrn Bemme und die Tatsache, dass meistens erst ein Blick auf die aktuelle Nummer verrät, das ein neuer Titel bereits angelaufen ist, was sich wiederum durch den gleichbleibenden Aufbau der Songs erklärt. Gut, okay - Gesang ist Geschmacksache, und wem der monotone Beitrag nach dem zweiten oder dritten Song immer noch zusagt, bitteschön. Die Überlegung, gesangliche Verstärkung ins Boot zu holen, halte ich dennoch für angebracht. Zugute halten muss man Titeln wie "Living For The Future" und "The Ocean And The Ice World", dass ihnen zumindest der Versuch anzumerken ist, sich um Abwechslung, Tanzbarkeit und Melodie zu bemühen. Da die Titel allesamt nicht "neu" sind, sondern lediglich erst jetzt zur Veröffentlichung gekommen sind, ist zu hoffen, dass Last Reflection sich mittlerweile weiter entwickelt und mit ihrem Folgealbum wenigstens ein paar der Kritikpunkte verbessert haben.