In meinem CD-Spieler höre ich gerade den last influence of brain und frage mich etwas bange, ob mein Gehirn wirklich so eine neutrale Position eingenommen haben sollte. „Two faces“ ist das dritte Album der Slowaken und hat es auch einige Entwicklungen im Sound gegeben (man denke nur an das Durcheinander im Debut „Illusions and reality“) so kann das Endergebnis nicht richtig überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass man zwar nun grundsätzlich geschafft hat, ein einheitlicheres Klangbild zu erzeugen, aber leider wurde so gründlich daran gearbeitet, dass nun alles klingt wie eine gleichförmige Skinny Puppy Kopie mit verschiedenen Namen. Vor allem die Vocals erinnern immer wieder an die Urgesteine aus Kanada, aber auch die Spielart des experimentellen moderneren Elektro klingt schwer nach „The greater wrong of the right“. Dabei lassen Last influence of the brain immer wieder eine Sympathie für verkaufsförderliche Melodien durchschimmern, indem sie extrem eingängige Refrains in ihre Tracks einbauen, diese aber zu anstrengenden Strophen gesellen. Dadurch bleibt das Album aber immerhin auch auf lange Sicht recht spannend und manchmal kann ja auch eine Kopie durchaus ihre Reize haben. Und das, obwohl alle Tracks fast die gleiche Grundrythmik haben. Für Tanzflächen zu anstrengend und zu wenig eingängig, für Freunde der experimentellen Elektronik zu nahe an bekannten Größen des Genres – damit wird „Two faces“ nicht automatisch schlecht, aber eben auch nicht richtig gut, sondern scheppert im (oberen) Durchschnitt.