Last Days Of S.E.X. - First S.e.x.u.a.l. Experience

Sex sells, heißt es so schön. Vielleicht dachte man sich das auch bei Last Days Of S.E.X., einem noch recht jungen Rhythm-Noise-Projekt aus Griechenland. Doch statt der obligatorisch entblößten Körperteile oder vermeintlich aufreizendem Gesäusel fliegt einem auf dem recht knackig und trefflich betitelten Debütalbum "First S.e.x.u.a.l. experience" tougher, clubtauglicher Lärm in Reinkultur um die Ohren, wie man es von "üblichen Hands-Verdächtigen" Mono No Aware, Greyhound, Hypnoskull oder Winterkälte kennt. Wer sich für Blümchensex begeistert, liest am besten erst gar nicht weiter und schielt besser in Richtung Charts, denn „First S.e.x.u.a.l. Experience ist wie der Schlag einer Peitsche, ist Penetration und Perversion. Titel wie "Amphisexual Hypersonic Mayhem" oder "Create new s.e.x.u.a.l. perversions" schrauben sich erbarmungslos in die Gehörgänge und dringen auf direktem Wege in Mark und Bein vor. Es knarzt, fiept, sägt, wummert, poltert, scheppert und lärmt in einem fort, mal in beschwingtem Midtempo, mal pulsierend zügig, mal entspannt und fast monoton-beruhigend – immer mit einer majestätischen Wucht und Unbarmherzigkeit und stets, wie ein Raubtier, auf der Lauer, sofort anzugreifen. Lieber hart als zart könnte das Motto von Last Days of S.E.X. lauten, und so bietet das Album eine Menge Stoff für Fantasien. "First S.e.x.u.a.l. Experience" ist ein hörenswertes, durchaus abwechslungsreiches Amusement. Freunde oben genannter Bands sowie etlicher weiterer Industrial-/Noise-Projekte aus dem Hands- oder Ant-Zen-Umfeld dürften die Veröffentlichung mit Begeisterung aufnehmen. Allerdings wird hier nicht wirklich viel Neues, sondern eher solide, gewohnte "Hausmannskost" geboten. Und wie war das? Appetit holt man sich draußen, aber gegessen wird daheim? Ach, das steht ja auf einem anderen Blatt …

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