Obwohl Lamia bereits seit fast sechs Jahren zusammen Musik machten, gab es zum Debütalbum "Dark Angel" neben einer musikalischen Neuausrichtung auch einen fast kompletten Wechsel im Lineup. Bei dem zweiten Album der argentinischen Formation verhält es sich ähnlich. Mastermind Juan Andrés Celasco konzentriert sich auf "La Máquina De Dios" noch stärker auf die Kombination von mittelalterlichen Klängen und Electronic. Dabei bleibt der mediävale Part nicht schemenhaft, sondern es werden gezielt historische Lieder herangezogen und neu vertont. Claudia Rolando, die dem Debütalbum eine Stimme gegeben hat, verließ Lamia. Dafür kamen Cecilia Marchesotti und Daniel Pomba hinzu, die mit ihren Stimmen Lamia ein ausgereiftes Klangbild verschaffen. Auch die Umsetzung der Songs ist im Gegensatz zu "Dark Angel" weiter gereift und präsentiert sich äußerst professionell. Wer sich ein wenig mit mittelalterlicher Musik beschäftigt, dem werden die Songs auf "La Máquina De Dios" mehr oder weniger bekannt vorkommen. Das Konzept für die Verbindung von alt und neu, von Mittelalter und moderner, elektronischer Musik ist ebenfalls nicht unbeansprucht. Beides Gründe, die das Album nicht sonderlich hervorstechen lassen. In der Umsetzung kann Lamia allerdings mit anderen bekannten Bands des Genres mithalten, nicht zuletzt wegen der beiden ausgebildeten Stimmen. Auf Dauer wirkt das Album jedoch etwas monoton, was aber vor allen an den bereits bekannten Melodien liegen dürfte. Beats unterlegen Sopran- und Tenorstimme, verbinden alte Harmonien mit neuzeitlicher Anmut. Dass es auch ohne großen Schnickschnack geht, zeigen zum Beispiel "Polorum Regina" und "Inperayritz De La Ciutat Joyosa", bei dem die elektronische Komponente fast vollständig in den Hintergrund rückt. Wer noch nichts von Formationen wie Qntal, Estampie, Helium Vola oder Sarband kennt, sollte sich "La Máquina De Dios" auf jeden Fall anhören, denn der teils treibende Rhythmus und die alten Texte passen sehr gut zusammen. Aber auch für Kenner des Genres ist Lamia einen Blick wert.