Laibach - An Introduction To ...

‚An Introduction to…‘ lautet die neue Mute-Compilation-Serie, die Mute-Artists nicht mit Best-Ofs sondern sehr speziellen Zusammenstellungen featured. Nachdem Client bereits seit einem Jahr angekündigt ist, schaffen es jetzt Laibach bereits in die Veröffentlichung. ‚Reproduction Prohibited‘ heißt das Werk und besteht in großen Teilen aus Cover-Versionen verschiedenster Künstler. Zwischen Wahnsinn, gefühlter Satire und großen Gesten findet man Genialität und die Gabe verschiedenste wichtige und auch nicht so wichtige Songs von den Beatles bis zu Europe im neuen, mitteleuropäischen Charme aufleben zu lassen. Gerade ‚The Final Countdown‘ gefällt hier im Gegensatz zum Original und wird im Indie-Sektor zu dem, was im Pop-Bereich für die Pet Shop Boys heute ‚Go West‘ ist. Klassisker wie DAFs ‚Alle gegen Alle’ stehen dem sogar in zweifacher Version vorhandenen ‚Life is Life’ entgegen, das als ‚Opus Dei’ mit straighten Trommeln und Bläsereinsatz eindeutig den österreichischen Party-Mief ausgetrieben bekommt. Holy Moses, dass die Herren ‚Mama Leone’ gecovert haben ist natürlich auch eine Leistung und genau an solchen Stellen hat man auf einmal ein verschmitztes Lächeln im Gesicht. Die Beatles werden mit zwei Songs berücksichtigt, wenig überraschend wenn man bedenkt, dass Laibach mit ‚Let It Be’ an ganzes Beatles-Cover eingespielt haben. Während ‚Get Back’ ein wenig beliebig wirkt, darf Anja Rupel verträumt mit Cembalo begleitet ‚Across The Universe’ pseudo-sakral aufbereiten und eine weitere Facette der Band präsentieren. Bruderschaft ist einer der wenigen eigenen Songs auf der Compilation und kann als dunkles Tribut an Kraftwerk eingeordnet werden. Allem gemein ist die tiefe, mit sympathischem Akzent belegte Stimme von Milan Fras, die den Wiedererkennungswert der Songs maßgeblich beeinflusst. So auch bei den beiden neuen Songs, die ‚An Introduction To…’ auch für den Fan interessant macht. Prominent mit Video promotet zunächst eine Hommage an Daniel Miller: Aus ‚Warm Leatherette’ wird ‚Warme Lederhaut’ und in knapp drei Minuten steht die neue Interpretation in Nichts dem Original nach und weiß den ursprünglich spröden Charme aufzugreifen und 2012 wieder neu ins Spiel zu bringen. Viel gegensätzlicher hätte man die Künstler zu den beiden neuen Songs nicht aussuchen können, denn als zweites wird Bob Dylan berücksichtigt und die ‚Ballad Of A Thin Man’ klingt von der Instrumentierung in den Strophen auf einmal mehr wie die frühen Pankow als nach angestaubtem Songwritertum. Die vorliegende CD beinhaltet mehr eine Einführung in den Back-Catalog der Band und bietet ein wohldosiertes, aber hochkonzentriertes Extrakt der Laibach Werke der letzten Jahrzehnte. Heavy Rotation Alarm garantiert.

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