Mit La Magra, alias Louis Cyphre, ist das so eine Sache: Das Ein-Mann-Projekt mit dem Schwerpunkt, so bezeichnet es Louis selbst, Vampyre/Horror-Electro ist nun schon immerhin seit acht Jahren in der musikalischen Szene tätig und veröffentlicht seither regelmäßig im kleineren Rahmen Compilationsbeiträge oder Remixe und im größeren Rahmen Alben. Aktuell, mit "Paradise Lost", das dritte Album. Was sich nach "Music For The Living Dead" und "Schwarze Boten" abzeichnete, scheint sich nun bestätigt zu haben: So richtig negativ fällt La Magra nicht auf - allerdings zeigt sich das Projekt in Sachen Weiterentwicklung absolut resistent. "Paradise Lost" ist da keine Ausnahme. La Magra setzt auf die Zutaten-Methode: von allem ein bisschen, so dass man als Hörer eine vermeintlich breite Palette an Sounds und Spielereien aus dem Electrobereich serviert bekommt. Mit dieser Methode verursacht La Magra aber auch immer wieder diesen seltsamen Beigeschmack, dass sich daraus einfach nichts Ganzes ergibt und: Halbe Sachen, bleiben nun mal halbe Sachen - egal wie viel Drumherum ist. Besonders bemerkbar macht sich das bei Titeln wie dem Titelstück "Paradise Lost" und "Man On The Wooden Cross" welche auf ganz typische Clubelemente setzen, letztendlich aber dennoch nicht mit einem überzeugenden Hitcharakter aufwarten können. Wie es besser funktioniert, zeigen die Esten von Suicidal Romance und die Chilenen von Die Braut mit ihrer Remixversion im Bonusteil. Übrigens: Der Eternal Afflict Remix zu "Alone In The Darkness", beweist wiederum, dass es auch noch schlechter geht als La Magra mit seiner Originalversion. Auch die anderen beigesteuerten Remixe von Kai Arnold - einmal in Form von Wynardtage und einmal als Teil des Duos Crusifactor - können nicht überzeugen. Tja und bei dem Rest? Der Großteil der hier vertretenen Songs ist eben so wie immer. Titel wie der Opener "Forsaken" oder der Nachfolger "Atheist" und später "Kein Gott" sind im typischen La Magra-Stil gehalten: beweglicher Electro/EBM-Sound, Synths, verzerrte Vocals, kleine Spielereien, Samples. Auch bei den ruhigeren, im Tempo gemäßigten und sphärisch angelegten Titeln schimmert das Typische von Louis Cyphre durch und nirgends, wirklich nirgendwo kommen Überraschungen oder auch nur annähernd so etwas wie Ecken und Kanten ins Spiel. Und ich muss es noch einmal festhalten: Das, was "Paradise Lost" bietet ist weder richtig schlecht, noch wirklich gut. Viel eher noch: schade! - Hm. Das mit La Magra ist wirklich so eine Sache!