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Kraken - Strop
Was ist denn das? Ein neues Kraken-Album, das nicht aus Belgien (Spectre), sondern aus Berlin (Raubbau) kommt? Ja, das belgische Label Spectre schlummert etwas vor sich hin, weshalb das holländische Duo Kraken sich eine neue Label-Heimat suchen musste. Mit dem Kollegen Bauke van der Wal alias The [Law-Rah] Collective hat man beispielsweise einen alten Bekannten mit an Bord. Kraken gehen mit ihrem neuen Album "Strop" in die mittlerweile zehnte Runde ihres, je nach Standpunkt, hydrophilen bzw. hydrophoben Albtraums. Das Gute daran: Nach so vielen Alben schaffen Kraken es immer noch, sich auf neue Weise auszudrücken und dennoch ihren minimalistischen Stil beizubehalten. Ricardo Gomez y De Buck und Joris Vermost reißen uns mit "Strop" in eine handfeste Depression. Der Name des Albums, der auf Deutsch Schlinge bedeutet, lässt schon Böses erahnen. Doch es kommt noch schlimmer. Dieser erzeugte, depressive Zustand wird schön mit einigen Wahnvorstellungen gekoppelt, sodass man beim Hören von "Strop" schon fast Gefahr läuft, sich eine Psychose einzuhandeln. Ernsthafte Gesundheitsschäden sind bei geistig einigermaßen stabilen Menschen nicht zu erwarten, aber wer weiß das bei einem Kraken-Album schon? Die seltsamsten Geräusche sind zu hören: tiefe Bässe, Polizeisirenen, Türknarren, Rascheln und Knistern. Selbst gesprochene Worte finden sich auf "Strop", bleiben aber weitestehend unverständlich. Unheilschwangere Melodiefetzen von Klavier, Mundharmonika oder im Hintergrund als bedrohliches Dröhnen zielen darauf ab, den Geist des Hörers zu martern, ihn hineinzuziehen in das blanke Entsetzen. Dabei ist das wirkliche Schlimme daran, dass man gar nicht erfassen kann, woher dieses Gänsehautgefühl kommt. Ist es Grauen, Panik oder Trübsal? Plötzlich ist ein Chor zu hören… sind das schon die Engel oder ist es Einbildung? Die folgende Alarmsirene, Glockenläuten und das an- und abschwellende Knarzen vermitteln das Gefühl, auf einem sinkenden Schiff zu verweilen. Man kann Kraken wieder einmal nur gratulieren zu diesem faszinierenden Trip durch die inneren Abgründe. "Strop" ist sogar etwas eingängiger ausgefallen als seine Vorgänger, da atmosphärisch dichter. Dank Kraken kann man seine persönlichen Psychosen mit "Strop" so richtig ausleben.
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Kommt über vielversprechende Ansätze leider nicht hinaus.
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Mono-Amine rollt mit unerbittlicher Soundwalze über das zappelnde Volk