„Cause I’m an asshole, I’m a singer in a band“ Alles klar? Wem nicht, dem sei gesagt, dass dieses von niemand anderes als von Offel, Sänger der Hamburger Band “Kongo Skulls” stammt. Diese legen mit „Asshole“ ihr Debütalbum vor, welches uns klassisch, dreckigen Rock n’ Roll verspricht. Und was man verspricht, sollte man grundsätzlich halten – und „Kongo Skulls“ tun dies auch, denn von Beginn an paaren sich fette Grooves, heftige Gitarren und eine absolut rotzige Whiskeystimme, dass einem das Bein abfällt. Hier wird fast ohne Ausnahme, ordentlich Gas gegeben. Das trotz der limitierten Bandbreite der Songs keine Langeweile aufkommt, dafür sorgen schon die Lyrics, welche für mich persönlich der wahre Ear-Catcher sind. Was laut Band ironisch sein soll, scheint für mich eher eine verkappte Kontaktanzeige eines einsamen Rockers zu sein. Über das komplette Album erzählt bzw. singt er dem Publikum was für ein toller Hecht er doch ist. Zu Beginn wird erst mal klar gemacht, dass er dem männlichem Geschlecht zuzuordnen ist. Aber er ist kein gewöhnlicher Mann, sondern ein ganz besonderer, denn er ist ein Arschloch und deswegen Sänger in einer Band. Dann noch schnell klar gemacht, dass er Mädels mag - muss man ja heut vorsichtig sein. Im gleichen Atemzug wird die Liebe zu Nicotin, Bier und Whiskey verraten – mit dieser Mixtur wird auf Brautschau gehalten. Nie verkehrt ist es dann natürlich zu erwähnen, dass man doch im Fahrstuhl geboren wurde……und bevor ich es vergesse: sein bester Kumpel ist sein Hund, der mit ihm bis zum bitteren Ende gehen würde und der obendrein niemals lügt… Und das dies alles kein böser Traum ist, wird uns zum Glück im vorletzten Stück mit „I’m Alive“ versichert. Wobei dieser Song sich etwas vom Rest abhebt, denn hier wird vom 4. in den 5. Gang geschaltet (für den 6. Gang reicht es dann doch nicht)…starker Song, der sofort in den Kopf geht und ordentlich kickt. Dann jedoch ist Schluss mit Krachmusik, denn ohne Unterbrechung geht es hinüber zur einzigen Ballade des Albums, namens „Blind“. Offenbar hat sich unser Sänger unglücklich verliebt. So leid mir das tut, entsteht daraus eine wunderbare Rockballade, welche wunderbar als Rausschmeißer im dreckigsten Club der Stadt funktionieren würde… Fazit: Nach dem ersten Durchlauf wollte ich das Album schon in die Ecke legen, da mir die Texte doch einfach zu dominant und obendrein noch saudämlich vorkamen. Doch schon beim zweiten Durchlauf versuchte ich mich mehr auf die Musik zu konzentrieren, und siehe da – die Jungs können wirklich rocken. Treffer! Also, wer Interesse an ordentlicher Arschtrittmusik mit besonderen Texten hat, sollte in „Asshole“ wirklich mal reinhören. Falls sich diverse Frauen vom Brunstgehabe des Sängers angezogen fühlen, sollten sie für ihre persönliche Antwort am 8.12.2006 im R’ n R’ Warehouse in Hamburg erscheinen…dort werden die „Kongo Skulls“ ihren letzten Auftritt im Jahr 2006 absolvieren…