Es gibt Bands, die spielen sich den Hintern wund und niemand merkt es. Dann gibt es aber auch Bands, die spielen seit Jahren den gleichen modernen Mist und werden dafür gefeiert, eine von vielen Bands einer kurzlebigen Bewegung zu sein. Killswitch Engage sind eine dieser Bands. Warum nur? Jede verdammte Metalcore-Band klingt die andere und immer wieder wird der gleiche Modus genutzt: Grunzen und clean gesungener Refrain. So auch auf dem neuesten Streich der Amerikaner, welcher genau wie das Debütalbum einfach „Killswitch Engage“ heißt. Ebenfalls kein großes Beispiel für Einfallsreichtum. Und genau wie auf jedem Metalcore-Album geht es sofort im alten Muster los. Der Opener zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie man einen Metalcore-Skepktiker am besten nicht begrüßt: Gegrunzte Strophe und ein cleaner Refrain. Gut, der ist so schlecht nicht, könnte aber auf fast jede andere Strophe des Albums auch gesetzt werden. Manchmal glaube ich, dass diese Bands elf Strophen und elf Refrains schreiben und dann auswürfeln, welche Strophe welchen Refrain erhält. Von einem roten Faden kann man nur in Ausnahmen reden. „Take Me Away“ ist so einer der Songs, der wie auf einer Schnur gespannt daherkommt. Sonst werden 80er Jahre-Riffs („Starting Over“) mit schlechten Growls kombiniert („I Would Do Anything“). Howard Jones hat sicher eine tolle Stimme. Dies beweist er in den ruhigen Momenten bei „The Return“ oder dem angesprochenen „Take Me Away“. Aber die künstlich wirkenden Growls und der ungemein gepresste cleane Gesang machen alles wieder zunichte. Ohne Gesang würde dieses Album sicher ordentlich killen. So aber werden uns elf durchschnittliche Metalcore-Nummern präsentiert die keinen Deut schlechter oder besser sind, als was uns die Jungs auf den vorherigen Alben geliefert haben. Solide Hausmannkost für solide Metalcore-Fans. Wer es ignoriert verpasst einfach nichts. Metal für die Massen!