Es gibt Soundtracks, die sehr gut eine bestimmte Stimmung transportieren können. Manche davon funktionieren auch ohne Film. Kattoo bringt nun schon den dritten Soundtrack heraus und das immer noch ohne zugehörigen Film, zumindest in den Kinos. Volker Kahl von Beefcake zielt mit Kattoo eher auf Kopfkino. Der Film entsteht sozusagen erst beim Hören der Musik. Das Schöne daran: Jeder ist der Regisseur seines eigenen Films und das jedes mal aufs neue. "Hang On To A Dream" wird seinem Titel gerecht. Durchgängig, ohne Pausen, zeichnet Volker Kahl ein kühl-dunkles und äußerst melancholisches Bild. Anfänglich etwas karg und kalt wie Stahl, bricht das Album etwas ab der Hälfte seinen Stil und flammt mehr Emotionen. Bei "Defeat", einem sehr schön entrückten und zugleich schwermütigen Song, fallen einem schon die zunehmenden Chöre auf. Spätestens bei "Somber Happening" gehen etwas die Pferde mit Kattoo durcch. Streicher und Breakbeats formen so etwas wie ein Aufeinandertreffen der Jahrhunderte. Klassik trifft auf Moderne, wobei das auch nicht ganz stimmt, denn die hier zu hörenden, klassischen Klänge sind synthetisch. Also vielleicht sogar ein philosophischer Ansatz? Wollen wir mal nicht zu weit ausholen... Bei "Hang On To A Dream" gibt es auch ohne wilde Spekulationen genug zu entdecken. Gerade die dunklen und ruhigen Songs erzeugen die besonderen Momente dieses Albums. Also nicht wie los ins individuelle Kino.