Was fällt einem ein, wenn man an Basel denkt ? Chemische Großindustrie & Pharmakonzerne, aber wer denkt bei Basel an Electro oder Darkwave? Trotzdem haben es Thomas Daverio und Johannes Barth geschafft das Label Strangeways für sich zu begeistern und nach einigen Jahren Abstinenz vom Music-Biz ein neues Album ins Rampenlicht zu rücken. 1990 schon begannen die beiden, unter dem Namen „Panic on the Titanic“ melodiösen und vielschichtigen Dark-Electro zu produzieren. Drei Alben entstanden unter diesem Namen. Mit „Kartagon“ will man nun -mit einem Bein im Mainstreambereich- neue Akzente setzen und zu neuen Horizonten aufbrechen. 16 Tracks sind so entstanden, die größtenteils sehr tanzbar geraten, und in die Schublade Future-(Dark)Pop einzusortieren sind. Wave-ige Synthi-Flächen, mit treibenden Beats unterlegt, erinnern an manch andere Größe des Genres (ohne hier Namen nennen zu wollen, denn der Sound von Kartagon hat eine ganz eigene Art). Sehr empfehlen möchte ich hier den in meinen Ohren besten Track „The Hunter“ der mich ein wenig an IoC erinnert. (Uuups, da habe ich ja doch einen Namen genannt ;-) Aber auch Titel wie „Pure Love“ (die kommende Club-Single mit Remixen von u.a. Tom Shear/A23) wissen zu überzeugen und werden kein Bein ruhig stehen lassen. Die Presseinfo stellt besonders die einzige Cover-Version auf dieser CD heraus (David Bowie’s „This is not America“)...ich denke 15 Tracks auf dieser CD hätten auch gereicht ;-) Dann lieber mehr Stücke wie „Flying to the Moon“ oder „Master“, die allesamt echte Club-Hit-Qualitäten zeigen. Wer also dunklen, melodischen Futurepop mit Wave/Electro-Elementen und stampfenden Beats mag, sollte dieser CD unbedingt einen Chance geben. ...Und Basel wird nicht nur als Quelle von Pharma-Skandalen in die Geschichte eingehen !