Das Label Galakthorrö feiert sein zehnjähriges Bestehen und mit ihm auch das Projekt Haus Arafna. 1993 erschien seine erste Single "Sex U Mas" in einer Auflage von 300 Stück. Seit dieser Zeit entbrennt immer wieder ein Kampf um die handnummerierten Ausgaben dieses Labels. Selbiges hat auf die große Nachfrage nach seinen Veröffentlichungen reagiert und brachte einige Releases unter anderem in unbegrenzter Auflage heraus. So erscheint auch das neue Haus-Arafna-Album "Butterfly" in zwei Versionen: als limitierte LP und als CD. Ein beruhigender Gedanke, dass man nicht mehr um jede Galakthorrö-Veröffentlichung bangen muss. Haus Arafna haben in den zehn Jahren ihres Bestehens mit ihren Veröffentlichungen immer wieder für Diskussionen gesorgt. Einigen waren die Ansichten von Mrs. und Mr. Arafna zu radikal, andere konnten mit ihren Äußerungen erst gar nichts anfangen. Man kann nur hoffen, dass das so bleibt. Denn Haus Arafna zählt zu den wenigen wirklichen Ausnahmeerscheinungen der Szene. Mit "Butterfly" wird eine Dekade abgeschlossen, in der die elektronische Musik ihren entgültigen Siegszug angetreten hatte. Haus Arafna haben von dem ganzen Treiben um sie herum unbeeinflusst an ihrem Projekt weitergearbeitet. Und obwohl mittlerweile Industrial und Noise nicht mehr nur im Untergrund zu hören sind und sich einer stetig wachsenden Anhängerschaft erfreuen, kann Haus Arafna immer noch als eine Anomalie im Musikgeschäft betrachtet werden. Wie schon die Single "Für Immer" erahnen ließ, ist der Sound subtiler und unterschwelliger geworden. Man hat das Gefühl, in einem Stahlkäfig zu sitzen, der ständig durch elektrostatische Entladungen zum Brummen gebracht und ab und an mit irgendwelchen Gerätschaften bearbeitet wird. Die Vocals sind in dieses subluminale Inferno ganz und gar eingebettet und werden oft bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Stimme als Organ und Instrument. Die analogen Sounds oszillieren, versetzen dem Hörer immer wieder Stromstöße und kämpfen um seine Aufmerksamkeit. In Verbindung mit den Vocals bohrt sich dieses elektrische Etwas in den Schädel, macht sich dort breit und lässt sich unmöglich wieder entfernen. Damit wird die Musik zum Rauschmittel. Haus Arafna haben sich mit "Butterfly" ein neues, eigenes Höchstmaß gesetzt. Warten wir ab, wann es wieder überschritten wird.