„Der Name dieser Band ist....“ Karpatenhund. Damit wäre schon einmal geklärt, wem man da lauschen darf. Und das zweite Album der Band lädt auch wirklich zum lauschen ein, denn es ist wesentlich ausgereifter und düsterer geworden als das poppige Debut. Durchleuchten wir also mal das Album, so wie sich die Band im optisch sehr gelungenen Booklet hat durchleuchten lassen. „Anfang“ leitet mit einer getragenen Melodie ein, die Instrumentalisierung überrascht mit schwerer Soundwand statt poppigen Minimalismus und die zarte Stimme von Sängerin Claire kämpft ganz klein dagegen an. Doch Schluss mit dm Schwermut, denn mit der bereits vorab erschienenen EP „Wald“ geht es wesentlich straighter zur Sache – IndieRock mit ordentlicher elektronischer Untermalung. Schöne Melodien und Claires zerbrechlicher Gesang: daran kann und sollte man sich gewöhnen, denn auf ganzer Albumlänge finden sich mehr und mehr gelungene Songs, die nicht unbedingt für die Tanzflächen geschrieben wurden, die aber um so mehr Freude machen. Ob sie nun eher elektronisch sind wie das beschwingte „Notfalls werde ich für immer warten“ oder doch mit stillen Tönen und sehr zurückhaltender Instrumentierung aufwarten wie bei „Boden“. Der Gesang ist der einzige Kritikpunkt, der sich hier finden lässt, ist er doch leider immer gleich und wenig emotionial. Immer singt ein liebes Mädchen mit einer zarten Stimme. Das ist vor allem deswegen manchmal schade, da eigentlich alle Texte eine düstere Note haben, Selbstzweifel beschreiben und die zum Teil munteren Melodien herunterziehen. Ein Gesang, der diese Stimmungen authentisch wiedergeben könnte wäre hier Gold wert. So passen einige Texte eben nicht wirklich zu dem lieben Gesang. Aber trotzdem kann man Karpatenhund das nicht übel nehmen, denn so bleibt ein düsteres Pop-Album, das eigentlich keine Ausfälle beinhaltet und dank seiner Texte genügend Würze für viele Hördurchläufe bietet.