David Guetta ist mittlerweile vielen ein Begriff, der französische House Produzent ist seit etlichen Jahren fest verankert in der internationalen Disco Landschaft und zählt sicher zu den 'Grössten' der Szene. Mir als einem der wenigen hier beim Medienkonverter, der sich eigentlich vorwiegend ausserhalb unseres musikalischen Hauptfeldes bewegt, kommt nun die Ehre zu, David Guetta's neues Album 'One Love' zu rezensieren. Ich muss sagen, seine ersten internationalen Dancetracks, wie 'Love Don't Let Me Go', auch bekannt von der Autowerbung mit dem Roboter, oder 'Just A Little More Love' aus dem Jahre 2001 haben mir damals wirklich sehr gut gefallen. Auch 'The World Is Mine', von dem es einen grandiosen Blackstrobe Remix gibt, hatte wirklich Klasse. In den letzten Jahren ist Herr Guetta dann aber doch immer weiter auf den Kommerzzug aufgesprungen und meine Freude über die Veränderung im Sound hielt sich in Grenzen. 'Baby When The Light' oder 'Delirious', die man vielleicht aus vorbeifahrenden Stereoanlagen auf vier Rädern kennt, waren die ersten Vorboten, welcher Weg eingeschlagen wurde. Im Jahr 2009 sieht es nicht anders aus. Guetta verabschiedet sich nahezu gänzlich vom Qualitaets-Dancefloor und chartet sich mit etlichen Kooperationen auf ungeahnte Platzierungen in den Hitparaden. Black Eyed Peas, Will.I.Am, Akon sind nur die, die mir aus Funk und Fernsehen ein Begriff sind und den Mainstream widerspiegeln. Positiv erwähnen muss man aber, dass es noch den einen oder anderen Lichtblick gibt, wo man sich nicht wie bei The Dome in der ersten Reihe vorkommt. Denn DG hat zum Glueck auch ein paar alte Bekannte mit im Boot, die da Tocadisco, Laidback Luke, der gerade einen phantastischen Remix zur neuen DM Single abgeliefert hat, Sebastian Ingrosso und Dirty South wären. Und genau diese Tracks retten mir zwar nicht das Album, aber zumindest beweisen sie, dass er es immer noch kann, soliden Dancefloor zu machen, der nicht von ersten Sample an nach Chart Platzierung schreit. Auch wenn dies auf 'One Love' nur mehr im Ansatz durchschimmert. Als Anspieltip hätte ich somit 'How Soon Is Now' vorzuschlagen, das mit australischer Hilfe an die alte Klasse von David Guetta zurückerinnern lässt. Alles in allem ein gut produziertes Album für den gepimpten 3er BMW bzw. die Grossraumdisco voll mit unzähligen Kooperationen aus und für die Kommerz-Dance Charts, aber nicht wirklich meins.