Deutschrock ist in. Warum nicht schon länger und früher? Keine Ahnung. Zur Zeit scheinen Acts mit einem Hang zu gut gemachter deutschsprachiger Rockmusik wie Pilze aus dem Boden zu schiessen. In Deutschland sicherlich etwas was aufhorchen läßt - in unserem Nachbarland Österreich aber schon lange gepflegte Tradition. Und das ist auch gut so. Aus Österreich kommt auch die Band Kapaun, deren Debüt "Intensiv" denn nun auch der Gegenstand dieser Rezension sein soll. Musikalisch bewegen sich Kapaun auf gewohnten Pfaden mit solider handgemachter Rockmusik mit dezenten Anleihen im Punk. Auch textlich gibt es nichts zu meckern - solide Songs mit augenzwinkernder Ironie jedoch auch einem zwischenzeiligen Tiefgang ohne zu platt zu werden oder ins Pathos abzurutschen kennzeichnen die 11 Songs. Einzig den Song "Terror" hätte ich mit einem etwas weniger 'betroffenen' Text besser gefunden. Meine Favoriten auf "Intensiv" sind: das existenziell-philosophische "Billardkugel", die Ballade "Schlaflied", die Hommage auf den berühmtesten Österreicher nach Falco: "Arnie", das verliebte "Feuerwerk" und der Rausschmeißer "Dealer" - für mich textlich und musikalisch das Highlight auf diesem Album. Insgesamt ein sympathischer Silberling für entspannte Frühlings und Sommertage, der jedoch Gefahr läuft, in der Masse deutschsprachiger Veröffentlichungen der letzten Zeit unterzugehen. Auch u.a. weil hier keine prägnante weibliche Stimme am Mikrofon werkelt, wie es bei Wir sind Helden, Juli, Silbermond,tbc. der Fall ist. Leider hat Georg Huber auch nicht die prägnante Stimme eines Melrow von A Spell Inside/Behind the Scenes oder Cyan von TEA... Jedoch reißt sein 'Wiener Schmäh' da noch einiges raus. Fazit: Ein wirklich nettes Album - nicht der Knaller des Jahres, aber doch schon ein hörenswerter Appetizer einer Band mit viel Potenzial von der sicherlich noch einiges zu erwarten ist. Viel Glück.