Läuft! Die neue 'Broken Pieces EP' ist in der limitierten CD-Ausgabe bereits vor Veröffentlichung weitgehend ausverkauft. Das Interesse an Janosch Moldau manifestiert sich in einem festen Fankreis, der in Zeiten der inflationären Veröffentlichungen der Streaming-Portale erst einmal aufgebaut und vor allem gehalten werden will.

Die EP enthält sechs Remixes zu Songs vom letzten Album 'Host', wobei mit vier Tracks der klare Fokus auf der ersten Single 'Broken Shoulder' liegt. Aus den vier Interpretationen stechen zwei klar heraus. Der 'No Virgins in Paradise Mix' kommt gradliniger daher: mit knapp sechs Minuten und klaren Beats genau das, was sich ein Fan der Achtziger-geprägten elektronischen Musik als Extended Version wünscht. In der zweiten Hälfte zählt der Mix auf Effekte und Spielereien des Gesangsparts. Ganz anders der 'Sleeper Mix' bei dem der Gesang prominent in der Vordergrund gerückt wird und in den ersten zwei Minuten nur einen flächigen Soundteppich zur Untermalung bekommt. Schön wird hier deutlich, dass sich Janosch über die Jahre auch gesanglich ungeheuer entwickelt hat. Stärker am Original sind der 'It's not over Mix', der einer Single-Version nahekommt und der 'Nomad Mix' der frickeliger eher an das Frühwerk von Janosch Moldau anknüpfen. Mein ganz persönliches Highlight jedoch ist der düster-melancholische, nahezu instrumentale 'Forever Mix' von 'Embrace Me', der klanglich dicht mit Fragmenten des Gesangsparts eine ganz besondere Atmosphäre aufbaut. Schliesslich beendet 'Sense for God' im 'A Cleaner Marching Mix' den elektronischen Reigen. Er baut sich auf und beinhaltet drei musikalische Themen, die geschickt mit der Dynamik des Songs spielen. Btw. Wird 'Sense for God' die nächste Auskopplung sein. Fünf Mixes das Songs sind für den Spätsommer angekündigt.

Braucht man also den Release? Wenn man Janosch Moldau mag ist die Antwort ein klares 'Ja', denn wie auch auf den anderen Veröffentlichungen des Ulmer Elektronikers gibt es bei jedem Durchlauf der EP immer wieder Neues zu entdecken.