Wer kennt sie nicht, die Tüte mit den vielen leckeren bunten Haribo „Colorado’s“? Für jeden ist etwas dabei, irgendwas ist immer sofort weg, und irgend eine andere Sorte bleibt auch immer als Bodensatz zurück. Ganz ähnlich verhält es sich bei dieser CD. Jam & Spoon haben vielen Künstler aus dem Mainstreambereich engagiert und von diesen den Gesang zu ihren elektronischen Kompositionen beisteuern lassen. So trifft man hier unter anderem auf Rea (den Sänger von Reamon) oder Jim Kerr von den Simple Minds. Wobei mit diesen beiden auch schon die Perlen aus der Colorado-Tüte genannt sind. Insbesondere Jim Kerr mit dem Song „Cynical Heart“ weiß zu überzeugen...es klingt wie zu besten Simple Minds Zeiten! Einfach genial...ich hab mir vor lauter Begeisterung glatt wieder die alte Single „Belfast Child“ rausgesucht. Nicht umsonst ist „Cynical Heart“ auch die erste Single-Auskopplung dieser CD! Richtig gut ist auch noch „Something to remind me“ mit Midge Ure (Ultravox, Visage, ...) Außerdem enthält die Haribo-Mischung noch ein gutes Mittelfeld u.a. mit Dolores O'Riordan (Cranberries). Bei allen Songs haben es Jam & Spoon geschafft, irgendwie die Atmosphäre der jeweiligen Band zu erzeugen. Trotzdem klingt es sehr homogen, aber auch bunt, abwechslungsreich und lebendig und gar nicht mehr so Trance’ig wie die früheren Werke der beiden Frankfurter. Eine Anmerkung noch zum Bodensatz der Colorado-Mischung...zusammen mit der Tüte wandert der soul’ige Song „none of this“ mit Xavier Naidoo in den Müll...zu süß, zu schmalzig und zu weinerlich für meine Ohren. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir der Gesang von Xavier Naidoo einfach auf den Keks geht!? Insgesamt betrachtet könnte man sagen: Jam & Spoon sind die „Schiller’s“ des Mainstreams. Beide schwimmen auf derselben Welle: Es werden große Namen des jeweiligen „Bereichs“ auf einer CD vereint...fast wie ein Sampler (...oder eine bunte Süßigkeiten-Mischung ;-)