Isola – so heißt das dritte Album der schwedischen Gruppe Kent, so heißt aber auch eine Band aus Texas, die gewisse Parallelen bei der Namensfindung angeblich nicht verleugnet und wie die skandinavischen Kollegen gitarrenbetonte, subtil elektronisch unterlegte Popmusik macht. Nach einer EP erscheint Anfang Oktober das erste Album ‚Loud Alarms’ mit dreizehn Songs. Wie das so in etwa klingt, macht man am besten an ein paar der schönsten Songs fest. Mit ‚Sam’ zeigen Isola, dass sie durchaus die Gabe haben große Melodien zu schreiben, die durch elektronisch schwebende Untermalung und eindrucksvoll dargeboten Gesang glänzen. Der Grad der Perfektion dieses Songs kann zwar nicht durchgängig für das ganze Album durchgehalten werden, es finden sich allerdings noch erwähnenswerte Goodies ähnlicher Güte. So beispielsweise die Ballade ‚A Vampire Honeymoon evening’, die zunächst fast ohne Drums auskommt, gekonnt mit dezenten Streichern und einer Spieluhr-Melodie besticht und auch das stimmliche Können von Joey Agnew hervorhebt, bevor überraschend ungemütliche Sounds aus dem Synthesizer das Lied zu einem lauteren Ende bringen. Sägende Gitarren, wie sie sonst beispielsweise die Wannadies gut hinbekommen findet man im Opener ‚Tonight you will sleep’, mit der schnellste Song, denn Isola bewegen sich mehr im Midtempo-Bereich. Positiv fällt auf, dass man es versteht in den Liedern laute Passagen mit leisen so kombinieren, dass die Songstrukturen interessant und die Lieder an sich nicht langweilig werden. Dies gilt etwa für ‚Loud and Proud’ oder für ‚Let down’. Statt also einen müden Abklatsch der Musik ihrer Vorbilder abzuliefern, setzen Isola geschickt Referenzen ein und schaffen es so, Songs abzuliefern, die weder amerikanisch, noch britisch aber auch nicht skandinavisch klingen wollen. Klar ist das doch schon iiiirgendwie da gewesen, aber gekonnt kombiniert ist eben halb gewonnen. Und wenn man dann noch sein Handwerk von der technischen Seite her beherrscht, braucht man sich keinesfalls hintern den ‚Großen’ verstecken. Eins ist jetzt jedenfalls klar: nicht alles was aus Texas kommt und versucht die Welt zu erobern muss schlecht sein!