inure: Pronunciation: i-'nur, -'nyur in·ure also en·ure (in-yoor). Function: verb To habituate to something undesirable, especially by prolonged subjection; accustom transitive senses : to accustom to accept something undesirable intransitive senses : to become of advantage So, "to inure" heißt soviel wie, sich an etwas gewöhnen oder sich einem schlechten Zustand anzupassen. Sagt uns das etwas über die Musik der drei Amis ? Die Frage lasse ich mal offen und stelle erstmal die Musiker vor: Adam Moore, Robert Vogel, sowie Sam P. (der auch schon für Pulse Legion und Imperative Reaction tätig war). Mit der Nennung dieser beiden Bands ist auch schonmal ein guter Anhaltspunkt für Leser gegeben, die sich fragen, welcherart Töne Inure so produzieren. Es ist EBM, aber nicht der "oldstyle", sondern eine doch etwas modernere und auch soundmässig leicht weiterentwickelte Form. "Subversive" ist Album No. 2, der Vorgänger "Seamless" ist mir leider total unbekannt. Aber ich habe mir die älteren MP3 clips auf der Homepage angehört und die klingen ziemlich gut, eine Anlehnung an die großen Vorbilder allerdings ist nicht zu überhören. "Subversive" ist ein Album mit dem man nach mehreren Durchläufen und insbes. etwas lauter gehört, warm wird. Dann stellt man nämlich fest, dass es hier einige interesante und coole Tracks zu entdecken gibt ! Zwar haben Inure nicht das Rad neu erfunden, um hier mal diesen alten abgedroschenen Spruch zu benutzen, bieten aber dem Freund von EBM und auch tlw. Darkelectro ein Album, in das dieser durchaus mal reinhören sollte. Es finden sich Referenzen an einige ältere Skinny Puppy - und FLA Stücke. Der Gesang kommt etwas gewöhnungsbedürftig daher, ist aber besser als bei vielen der sog. "Hellectro" Bands. Anspieltipps von mir sind die Track Nummern: 2 / 3 / 4 / 6 und 7. Über die Coverversion des Alice In Chains Hits "Would?" bin ich mir aber immer noch unschlüssig, so dass ich empfehle mal bei Inures Myspace vorbeizusurfen, wo es u.a. genau diesen Titel zum anhören gibt: http://www.myspace.com/inure Hier ist dann auch einmal eine schöne Gelegenheit, 3 Electro-Alben des Alfa Matrix Labels zu vergleichen, welche ich in letzter Zeit besprochen habe und nun auch nach ihrer "Langzeit - Begeisterungsfähigkeit" beurteilt werden können: Auf Platz 3 wird leider das deutsche Projekt Dunkelwerk mit "Troops" verwiesen. Inure welche mit "Subversive" den Platz 2 einnehmen, haben diesem folgendes voraus: Mehr Abwechslung, bessere Vocals und die auf Dauer nervigen Sprachsamples wie bei Dunkelwerk sind bei Inure so gut wie nicht vorhanden und wenn, dann dezenter eingesetzt und sie handeln nicht nur vom Kriegsthema. Dunkelwerk hat "Subversive" einige gute Orchestermässig klingende Samples voraus, sowie eine evtl. eher vorhandene Tanzflächentauglichkeit der Songs. Auf Platz 1 kann sich aber doch Headscan mit "Pattern Recognition" setzen, welche einen Blick über den Electro Tellerrand werfen, einige Goa Sounds, sowie ambientes bieten. Eine gute, wenn auch etwas "kühle" Produktion, ist hier das i-Tüpfelchen. Stimmlich können die Kanadier Headscan ebenso an beiden "Konkurenten" (um es mal so auszudrücken) vorbeiziehen. Das Unter Null Album habe ich hier leider nicht einbeziehen können, da ich nur die Stücke bei Myspace kenne, diesen nach zu urteilen, würde Erica Dunham (= die Musikerin hinter dieser Band) ungefähr auf gleicher Ebene wie Inure liegen. Knappe 4.5 Sterne von 6 sollen dann auch der Lohn für die durchweg ordentliche Arbeit sein, die Inure hier mit "Subversive" vorlegen. Als Ostergeschenk für den Electrofreak sicherlich tauglich, neben den - hoffentlich Vogelgrippe freien - bunten Eiern.