Während in Übersee über goldene Kuppeln nachgedacht wird, landet hierzulande lieber eine gelbe Vinylbombe: 16Pad Noise Terrorist melden sich mit Return zurück – und zwar nicht einfach so, sondern mit einem Statement auf Mango-Gelb! Ab dem 27. Juni 2025 bringt Hands das auf 200 Exemplare limitierte LP-Format unter die Leute, mit sechs Stücken, die zwischen technoider Abrissbirne und zerbrechlicher Schönheit changieren.
Drei brandneue Tracks fangen das Wesen dieses Projekts ein, das sich seit über 15 Jahren konsequent jeder Vereinfachung widersetzt. In Musical Respectives schleichen sich beinahe tanzbare Rhythmen ein – ja, fast schon ein Clubmoment, hätte man ihn nicht vorsichtshalber durch den Verfremdungsfilter gejagt. Mangogirl VIP dagegen ist eine melancholische Tieftauchfahrt voller schimmernder Atmosphäre und subtiler Bedrohung. Und Illustra Ton? Eine Sample-Konstruktion, die Breakcore-Elemente andeutet, dabei aber nie in bloßes Chaos abrutscht – es ist kontrollierte Dissonanz mit künstlerischem Anspruch. Spannend wird es dann nochmal richtig mit den drei Remixen: Kein Geringerer als Pole alias Stefan Bethke – bekannt für sein dubby Understatement und Veröffentlichungen auf Mute – verwandelt The Poison Ivy Song in ein flüchtiges Echo, das irgendwo zwischen digitalem Nirwana und minimalistischer Ewigkeit schwebt. Cristián Vogel, Urgestein der europäischen Techno-Avantgarde, reduziert Mangogirl VIP auf ein skelettiertes Gerüst aus Hall und Unbehagen. Und VHS Head von Skam Records bastelt aus Illustra Ton ein fast schon verspieltes Breakbeat-Gewitter, das so klingt, als hätte jemand Aphex Twin mit alten VHS-Bändern gefüttert.
Return ist keine einfache Platte – sie fordert Aufmerksamkeit, sie will gehört werden, nicht nebenbei, sondern mit Kopf und Herz. Und sie kommt mit liebevoll gestalteter Verpackung samt Downloadcode – also eine echte Rückkehr mit Stil.
Industrial trifft Introspektion: 16Pad Noise Terrorist ist zurück mit Return

Aesthetic Perfection: Closer to Human rückt näher – und trifft mitten ins Herz

Schon im April berichteten wir über diese musikalische Auferstehung – nun ist es fast so weit: Am 20. Juni 2025 erscheint Closer to Human, die spektakuläre Wiedergeburt des Aesthetic Perfection-Debüts Close to Human. Und nein, das ist keine schnöde Neuauflage oder halbherziges Remaster. Das ist ein echtes Wunderwerk elektronischer Rekonstruktion – entstanden aus Datenverlust, Sturheit und einer gesunden Portion Größenwahn. Denn Daniel Graves hatte sich geschworen: Wenn schon verloren, dann wenigstens richtig. Nach dem Festplattengau 2006 galt das Originalmaterial als verschollen – zu kryptisch...
Austere – The stillness of dissolution

Was für eine angenehme Überraschung. Inzwischen klemme ich mir ja Promos, mit denen ich einfach nichts anfangen kann. Aus heutiger Sicht hätte ich dies wahrscheinlich auch mit meinen beiden bisherigen Austere Kritiken so handhaben können, denn die Band steht für mich synonym für passable Durchschnittlichkeit, handwerklich gut aber inhaltlich fad. Und so wagte ich mich wenig enthusiastisch an einen Durchlauf von 'The stillness of dissolution' in dem festen Glauben, von einer Kritik abzusehen. Da ich diese Zeilen aber ins Netz stelle, kann die lesende Person aber erahnen, dass eine kleine Überra...