Auf dem Planeten Kyria 13 hat die Bevölkerung es geschafft: ihre Kugel wird lebensbejahend grau und Verzweiflung macht sich breit. Der Ritterorden der Croxxers stellt sich als helfende Rettung dar, im Verlauf der Geschichte wird aber klar, dass ihre Eingriffe in das Geschehen die Bevölkerung eher in einen Krieg führt. Dies ist der SiFi-Rahmen, in dem Individual Totem ihr sechstes Album spielen lassen, und Kyria 13 hätte als schickes Konzeptalbum eine Liebeserklärung an die 90er und eben sience fiction inspirierte Elektroalben dieser Zeit werden können. Doch so sehr das Coverartwork in eben dieses Konzept passt, so sehr schrecken mich die auf cool und energiegeladen getrimmten Fotos der beiden nicht ganz jungen Regelschieber auf der Homepage ab (ich schätze, dies sind auch die Bandphotos zum Album, ein Booklet lag meinem Download nicht bei). Das wirkt einerseits aufgesetzt, andererseits will es nicht in den selbst vorgegebenen Rahmen passen. Hier wären weitere zur Story passende Zeichnungen und eine darin aufgehende Banddarstellung wesentlich gewinnender gewesen (aber nicht die Bleistiftskizzen, die man auch auf der Homepage findet - da war wohl Maltag in der 4ten oder 5ten Klasse). Doch das sind nur äußerliche Makel, die Musik zählt ja. Und hier liegt in meinen Augen das Hauptproblem des Albums: Individual Totem beginnen mit Croxxers eher sanft-tanzbar mit dezenten Beats und einer monotonen Stuktur und haben damit bereits den höchstens Grad der Härte und Spannung erreicht. Die restlichen Stücke plätschern an mir vorbei und ich bin mir nicht sicher, obs einfach nur lahm ist oder ich ein Banause (je nach Ansicht des Lesers wohl sowohl als auch). Die eingesetzten Synthesizer und der Gesang sind so sehr angedunkelte 90er, namentlich Eternal Afflict oder gaaaaanz dezente Pitchforks, mit einigen technoideren Sounds - also eigentlich genau mein Ding. Aber die Kompositionen kommen nicht über ein okey hinaus. Auf Albumlänge wirds mir dann zuviel, denn es ist einfach zu wenig, was Individual Totem da bieten. Es ist alles solide aber unglaublich unaufregend. Als Konzeptalbum scheitert das Kyria 13 dann auch noch, da die Geschichte textlich zu wenig vorangetrieben wird und die und man so eher Begleitstücke zum eigntlichen Roman zu hören scheint. Tut mir leid - das war eher nichts.