Wieder einmal wird beim englischen Label Cold Spring ein Klassiker wiederveröffentlicht. Nach "Mind Of Flesh & Bones" von Archon Satani erfährt nun auch das Album "Day Ov Torment" des Nachfolgeprojekts Inanna eine Neuauflage. "Day Ov Torment" ist das erste Inanna-Album von Mikael Stavöstrand, nachdem sich Archon Satani aufgelöst hatten und Tomas Petersson (Ordo Rosarius Equilibrio) und Mikael Stavöstrand getrennte Wege gingen. Das Album wurde erstmal 1993 beim Label Staalplaat aufgelegt. Das nun erschienene Re-Release wurde von Jouni Havukainen von In Slaughter Natives gemixt und erscheint in einer neuen Aufmachung. Natürlich merkt man auch der remasterten Version die fast 15 Jahre an, die das Album auf dem Buckel hat. Aber eigentlich passt dieser leicht angestaubte Sound sehr gut zur Atmosphäre der Platte, denn "Day Ov Torment" gräbt sich durch bis zur Unterwelt und ruft längst vergessene Götter. Schreie, die sich anhören wie ein in eine Höhle gesperrtes Monster, orchestrale Melodien und trockene, dumpfe Drums sind Chronisten einer düsteren Welt. Glockenläuten, klirrendes Glas, albtraumhafte Chöre und verzerrter Sprechgesang wirken wie ein Ritual, bei dem man gar nicht daran denken mag, wem es dient. Dabei wechselt die Stimmung von düster zu bedrohlich, als ob eine Jagd beginne würde, deren Beute den gehuldigten Gottheiten geopfert wird. Aus heutiger Sicht bietet "Day Ov Torment" natürlich nichts wirklich Neues mehr, aber auch jetzt verfehlt das Album seine Wirkung nicht. Damals, als Death Industrial noch eine neues Genre war, muss die Wirkung um so stärker gewesen sein. Aber einen Klassiker zeichnet seine Langlebigkeit aus und die muss man "Day Ov Torment" einfach bescheinigen. Dark-Ambient-Fans kommen an diesem Album nicht vorbei.