Wer die erste Maxi "Bittersüßes Gift" bereits kennt, weiß, dass man vom neuen Illuminate-Longplayer einiges erwarten kann. Neben einem neu engagierten Gittaristen wird dem neuen Album durch ein Bayreuther Streichorchester ein ganz eigenes Flair verliehen. Hört sich jetzt vielleicht ein bisschen nach Rockoper an, ist es aber nicht. 

Johannes Berthold, Kopf der Band, konnte sich mit dem Einsatz des Streichorchesters einen lang gehegten Traum erfüllen und es hat sich gelohnt. "kaltes Licht" hat aufgrund der teilweise klassisch anmutenden Songs eine gewisse Schwere und Tiefe. Musikalisch trumpft dabei vor allem "Coulez mes larmes" auf, das zugleich durch seinen französischen Text hervorsticht. Illuminate-Fans wissen diese Besonderheit bestimmt zu schätzen. Textlich haben Illuminate etwas von ihrer melodramatischen Ader verloren, dennoch sind die Texte schön theatralisch geschrieben. "Du liebst mich nicht!" ist das beste Beispiel dafür. Beachtung sollte in dieser Hinsicht vor allem "Eisgang" finden, das der Feder von J. Bertholds Vater entsprang. Dennoch sind es vor allem die großartig instrumentalisierten Stücke wie "...über den kalten Horizont...", "Kaltes Verlangen" oder das bereits erwähnte "Coulez mes larmes", die auf den Hörer eine starke Anziehung ausüben. 

Die meisten Melodien werden von einer gewissen Melancholie getragen, welche durch die Texte noch verstärkt wird, die sich vor allem mit unerfüllten Träumen beschäftigen. "kaltes Licht" erscheint auch als limited Edition. Diese insgesamt 10.000 Exemplare enthalten zwei Bonustracks, die das Album wunderbar ergänzen. Produziert wurde das Ganze übrigens von Bruno Kramm (Das Ich).