Jedes Mal, wenn sich das jährliche Labelfestival Forms of Hands nähert, sind alle Freunde der Musik des Dortmunder Labels gespannt, welche Neuigkeiten es dieses mal geben wird und mit dem Neuzugang hyDrone sorgt Hands dieses Jahr für den ersten musikalischen Höhepunkt. Der Grieche Panos Kouretas veröffentlicht, nach einigen CD-R auf Fich-Art und Le Petit Machiniste und einer Vinyl auf Sealt, mit Chronos sein Debutalbum auf Hands. Chronos, ein Konzeptalbum über Zeit und dessen Wahrnehmung, bewegt sich überwiegend im ruhigen Bereich, Rhythmus ist eher unterstützend und ergänzend als bestimmend eingesetzt. Was aber nun macht Chronos so einzigartig und interessant? Zunächst einmal sind Konzeptalben immer spannend, möchte man doch mitbekommen und heraushören, wie das Thema umgesetzt wurde und es im Laufe der Spielzeit behandelt und fortgeführt wird. Zu beginn wird der Hörer durch gekonnt in den industriell-ambienten Klangteppich eingewebte Sprachsamples in die richtige Stimmung versetzt und von Track zu Track weitergeführt, in und durch das Konzept, den Sound und die Zeit. Panos Kouretas macht alles richtig, denn er bewegt sich zwar im Ambientbereich, konzentriert sich aber nicht nur ausschliesslich darauf, sondern verwendet auch viele andere Stilmittel und ungewöhnliche Sounds, die sich zwar, verständlicherweise, im gesteckten Bereich befinden, aber dennoch nicht typisch und einseitig klingen und vorsichtig kann ansatzweise von frischem Wind im Ambientbereich gesprochen werden, zumal es sich ja nicht um ein reines Ambientalbum handelt, diese Bezeichnung käme Chronos nicht mal annähernd gerecht, denn das Album weist durchaus rhythmische und eingängige Elemente und Passagen auf, so wird Chronos [Cronos/Chronos] bestimmt für eine Bereicherung in entsprechenden DJ-Sets sorgen. Chronos, die Zeit, klingt irgendwie düster und schleppend, ganz gemäß des Titels muss es auch immer weitergehen, die Zeit steht niemals still und hat mit diesem Album den perfekten Soundtrack gefunden: Ambient, aber nicht zuviel davon, Rhythmus ist vorhanden, aber nicht zu viel und nicht aufdringlich, Noiseflächen und Melodien gibt es auch, aber nicht zu viel und nicht zu vordergründig. Drei Remixe runden Chronos ab und während sich Gjöll und Libido Formandi eher im gewohnt ruhigen Umfeld aufhalten, dreht Proyecto Mirage ein wenig mehr an der Rhythmusschraube und weiß dadurch sehr zu gefallen. Chronos handelt nicht nur von Zeit, es benötigt auch selbige, aber Easy-Listening war bei diesem Release auch bestimmt nicht beabsichtigt. Industrial- und Ambient-Liebhaber können getrost zugreifen und Neulinge werden viel zu entdecken haben. Für das wundervolle Chronos [Cronos/Chronos] gibt es übrigens einen halben Extrapunkt.