Pär Hulkoff, bisher mit seiner Beteiligung bei The Storyteller und aktuell mit Atomkraft und Raubtier eher in klassischeren Metallgefilden unterwegs, präsentiert auf seinem zweiten Soloalbum zusammen mit zahlreichen Gastmusikern seine Folkmetallseite. Freunde von Finntroll, Ensiferum, oder Týr mit einem Hang zu klassischen Heavy Metall Anleihen dürfen sich auf gute, wenn auch nicht sehr gute Kost freuen.

Es ist eigentlich ganz einfach: Der Hörer bekommt 44 Minuten druckvolle Gitarren, melodischen, aber rauhen Gesang, Fideln, Maultrommel und akustischem Zupfwerk, sowie Melodien zwischen Pathos, Folklore und Bierseeligkeit. Nichts auf ‚Pansarfolk‘ stellt eine Unbekannte für Freunde des Genres dar. Das ist wohl aber auch nicht das Ziel gewesen und Innovation muss nicht sein. Hulkoff präsentiert die 11 Stücke mit authentischem Enthusiasmus, verpasst allen Songs eine raue, erdige Note und die Verbindungen zum klassischen Metall, satte Riffs und immer wieder auftauchende Soli verhindern eine zu hohe Kitschizität – damit ist eine der großen Gefahren des Genres solide verhindert. Auch Belanglosigkeit kann ich nicht feststellen. Ja klar, vom nicht allzu offenen Konzept wird während der Spielzeit nicht wirklich abgewichen, aber wenn man für diese Musik hier ist, dann möchte man doch genau das. Man wartet ja auch nicht bei einem Old School Black Metall Album eine Ballade oder auf Synthwave Alben progressive Melodieführung. Es passt schon alles, bei „Martialisk“, „Ingvar“ und „Hildisvin“ gelingt es Hulkoff in meinen Ohren am besten, die Komponenten zusammenzuführen.

Alles in Ordnung, ein schöner Gruß aus der zweiten Reihe in Sachen Folk Metall. Warum das Album zweimal gepresst und eingepackt wurde, einmal mit schwedischen Originaltexten und dann noch Englisch eingesungen, kann ich mir nicht wirklich erklären – die Texte übersetzt im Booklet abdrucken, ja, das kann man gerne machen. Aber schwedisch klingt das Album so viel besser (und ich verstehe zu meinem Glück nicht alles, was ein weiterer Vorteil ist). Naja, vielleicht will man die internationale Szene erobern und braucht dafür mehr Mitsingpotential. Mir egal, ich hörte die englische Version genau einmal und schloss dann mit ihr ab. Hulkoffs zweites Soloalbum ist gut, nicht sehr gut, aber gut. Und manchmal reicht das auch schon.

 

Hulkoff

Pansarfolk

 

25.09.2020

Faravid Recordings

 

https://www.facebook.com/HULKOFF/

 

Svitjod Edition Tracklist
1. Martialisk (Svitjod Edition)
2. Ingvar (Svitjod Edition)
3. Kung Wada (Svitjod Edition)
4. Hamingja (Svitjod Edition)
5. Hildisvin feat. Erik Grawsiö (Svitjod Edition)
6. Domen över död man (Svitjod Edition)
7. Rid hårt (Svitjod Edition)
8. Hephtalitens Klagan (Svitjod Edition)
9. Uldin (Svitjod Edition)
10. Ensamvargen (Svitjod Edition)
11. Varjagen (Svitjod Edition)

Vinland Edition Tracklist
1. Martial (Vinland Edition)
2. Ingvar (Vinland Edition)
3. King Wada (Vinland Edition)
4. Hamingja (Vinland Edition)
5. Hildisvin feat. Erik Grawsiö (Vinland Edition)
6. Over Dead Man (Vinland Edition)
7. Ride Hard (Vinland Edition)
8. Lament of the Hephtalite (Vinland Edition)
9. Uldin (Vinland Edition)
10. Lonewolf (Vinland Edition)
11. Varangian (Vinland Edition)