Erst seit kurzem ist das norwegische Ein-Mann-Projekt HPC aktiv, präsentiert sich aber schon sehr selbstbewusst. Das erste Album "Halfbreed" streift nämlich durch verschiedenste elektronische Gefilde, ohne sich gezielt auf etwas festzulegen. HPC scheint einen Fable für düstere Melodien, pumpende Beats und vor allem Samples zu haben, denn diese drei Elemente bilden sozusagen die Grundbausteine von HPCs Songs. Die eingeschlagene Richtung ist aber stets ungewiss. Der Opener "Womb" lässt noch auf Dubstep schließen, doch beim folgenden "Dissociate" tönt es gleich ein wenig kraftvoller. Das erste Mal interessant wird es beim dunklen "Empty Eyes", das mit bedrohlichen Streichern und ein wenig Breakcore-Beats aufwartet. Umso erstaunlicher der Break durch ein Sample, in dem eine Art Jingle gesungen wird, um danach sofort wieder in die bedrohliche Atmosphäre zu verfallen. In "Sleepwalker" lebt HPC seine Vorliebe für Sprachsamples voll aus, denn der gesamte Song besteht quasi aus einem, das ein wenig musikalisch düster begleitet wird. Ganz anders sind dagegen die Songs, die richtig Gas geben. Pulsierender Beat, wiederum eine dunkle Melodie und diesmal wenige bis keine Samples. "Machine" und vor allem das abschließende "Run" sind die Vertreter dieser Gattung. "Fond Memories" ist die idyllische Version einer springenden Platte, "Ill Organism" ist wieder ein Sample-Vertreter. Im Gegensatz zu "Sleepwalker" besteht dieser Song zu gleichen Teilen aus Sample und Musik bzw. Tönen. Und dann wäre da noch "Tranquilliser", das wieder in den Dubstep verfällt. "Halfbreed" birgt einige sehr gute Ideen und ein paar geniale Songs, kann nur in seiner Gesamtheit nicht so ganz überzeugen. Vielleicht ist der Wechsel von sehr originell zu Standard-Electro manchmal nicht so gelungen.