‚The Sun Will Come’, ein Versprechen das bzgl. des eher bescheidenen Sommers 2007 Mut macht kommt aus dem eher noch verregneteren England zu uns herübergeschwappt. Zwei alte Hasen aus den Achtzigern präsentieren unter dem Moniker ‚Honeyroot’ ihr zweites Album und pendeln sich auf der elektronisch fluffigen Lounge Schiene ein. Die beiden Herren, die sich hinter ‚Honeyroot’ verstecken sind Glenn Gregory (Heaven 17) und Keith Lowndes (ABC). Auch wenn das sehr nach 80er Revival klingt,muss man sich schnell eingestehen, dass ‚The Sun Will Come’ nichts mit den früheren Inkarnationen der beiden Musiker zu tun hat sondern sich eher in die Riege der neuen Entspannten wie Air, Zero 7 oder auch Morcheeba einreiht. Dies mag sicher daran liegen, dass Gregory und Lowndes unter dem Namen Eskimo als zweites Standbein Musik für Film und Fernsehen machen und dabei natürlich die Zeichen der Zeit deuten und beachten müssen. Im Gegensatz zu vielen elektronischen Lounge Geschichten birgt das vorliegende Album elf deutlich unterschiedliche Songs und keine sich ziehenden Tracks, bei denen der Hörer sich anstrengen muss die Übergänge zwischen den einzelnen Beiträgen mit zu bekommen. Zwar sind nicht alle Songs nicht mehr los lassende Überhits des Genres aber so einige haben es dann doch in sich. Insbesondere der Vocal Track ‚Nobody Loves You’ hat es mir angetan: klare Stimme, relaxter Beat und wenige, gut gewählte instrumentale Spuren kommen zusammen zur puren Freude des Zuhörers. Ähnlich gut geht das bei der Coverversion ‚A Change is gonna come’, die man sich kurzerhand bei niemand geringerem als Sam Cooke ausgeliehen hat. Gefolgt wird dieses zweite Juwel, von ‚Drifter, mit Spoken Word basierten Strophen und einem fast folkigen Refrain. Auch schön, wenn man mich fragt… Im Großen und ganzen sind die meisten Beiträge gelungene Produktionen, lediglich geht’s da in die Hose wo man zu sehr an die Vorbilder erinnert fühlt, wie zum Beispiel beim Pseudo-spacigen ‚Heavy Drops’, das Air oder Röyksopp einfach besser gemacht hätten, oder beim Reggea-kommerziellen ‚Where I belong’, das allenfalls für die Baccardi-Werbung taugt. Honeyroot überraschen insgesamt jedoch mit einer schönen Produktion, die man so den beiden Altmeistern nicht zugetraut hätte!