Different Faces ist das zweite Album der sächsischen Pop-Rock-Gruppe Hella Donna, welches im Sommer 2009 beim Berliner Label Monopol erschienen ist. Die 2003 in Plauen gegründete Band besteht aktuell aus Sängerin Cindy Leissner, Gitarrist Sven Hessel, dem Bassisten Rene Voigt und Schlagzeuger Alex "Axel" Dittrich. Das Cover des zweiten Albums und auch der Bandname könnte zunächst in eine falsche Richtung denken lassen. Vielleicht ein bisschen an Mädchenpop à la No Angels. Aber dieser Eindruck darf gleich wieder revidiert werden, spätestens wenn die ersten zwei Songs durchgelaufen sind und ziemlich schnell klar wird, dass es sich hier nicht um Mädchenpop handelt. Was beim Hören der Different Faces Songs sofort positiv auffällt, ist die gute Qualität der Produktion. Danach folgt gleich die Vielseitigkeit, mit der Hella Donna ihre Songs gestalten und somit dafür sorgen, dass dem Hörer nicht - wie es häufig bei anderen Bands vorkommt - Langeweile geboten wird, die sich von Lied zu Lied fortsetzt. Sängerin Cindy Leissner zeigt darüber hinaus nicht nur im Booklet ihre Lust an optischen Veränderungen, sie versucht auch gesanglich immer etwas Neues, noch nicht Gezeigtes zu präsentieren, was ihr zwar nicht immer, aber besonders gut in den beiden Songs "Travel Again" und "Don't Forget Me" gelingt. Die Band spielt einen kraftvollen, nicht aber harten Sound, der ein bisschen an den Pop-Rock des Eurovision Song Contest der letzten drei, vier Jahre erinnert. Er empfiehlt sich für Hörer, die das Pop-Genre als zu seicht und die Metalklänge als zu heftig empfinden. Hella Donna thematisieren diverse Gefühlsthemen und beschränken sich musikalisch nicht nur auf laut-leise-Titel. Sie können es, wie Trouble I Had beweist, vorsichtig und mit viel Atmosphäre aber auch verspielt, exotisch und experimentell, wie sie mit EJO und der darin beigesteuerten Rap-Einlage zeigen oder rockig, tanzbar und eingängig, wie sie es mit "Lonely View" präsentieren. Ignoriert man die wenigen Titel, die ein bisschen belanglos und nach Füllmaterial klingen (Fighting; Time; Nights Are Lonely), ergibt sich ein insgesamt positiver Eindruck, den dieses Album hinterlässt.