Ein kleines Dream-Team hat sich bei ‚U Can Dance’ zusammengefunden. Der exzentrische DJ Hell, Alt-Popper Bryan Ferry und unterstützend noch Peter Kruder sowie Christian Pommer (aus dem Compost Umfeld). Dabei herausgekommen ist eine leicht unterkühlte pumpende Disco-Hymne, die in das Jahr 2010 besten hinein passt und so manchen Turntable in diesem Jahr bestücken wird. Die vorliegende Promo-CD beinhaltet das Original, einen Radio Edit sowie vier Remixes und schafft es damit auf eine stolze Länge von gut fünfzig Minuten. Passend zur Grundstimmung existiert ein sehr stylisches, szenebehaftetes Video, in dem sich kontrastreich gestylte, unnahbare Schönheiten im Schwarzweißszenario lasziv mit kleinen Bewegungen auf dem Bildschirm profilieren. Hell und Ferry rücken dabei komplett in den Hintergrund. Einen unveröffentlichten Ferry-Song hat man als Basis verwendet, nachdem der ursprüngliche Wunsch Hells, einen klassischen Ferry-Song zu remixen, zugunsten dieses Projekts ad acta gelegt wurde. Während das Original bassgetrieben zum Tanzappell taugt, kommt die volle Coolness noch viel stärker im ersten der beiden Interpretationen von Carl Craig zum Vorschein. Statt harter Bässe nehmen weiche Akkorde die prominente Rolle ein und verwandelt ‚U Can Dance’ in einen After Hour Liebling sondergleichen. Dass Craig aber noch immer auch anders kann, beweist er mit seinem zweiten Remix, der Detroid-Techno-inspiriert über neun Minuten mit dem Brachial-Bass klopft. Bei Hells Umfeld ist es klar, dass weitere große Namen in der Remix-Schar auftauchen: Tim Goldsworthy von DFA und Simian Mobile Disco legen weiterhin Hand an, kommen dabei jedoch mit Mischungen heraus, denen irgendwie die klare Linie fehlt. Da freut man sich über die konsequente Produktion der Album-Version, die den fast zehnminütigen Abschluss bildet. Hell und Craig haben mit ‚U Can Dance’ eine gute Leistung mit Herz und Beat abgeliefert, ohne jedoch den Brecher für die diversen Clubparties zu kreieren. ‚U Can Dance’, ein solider aber nicht einzigartiger Song. Käuflich zu erwerben sind die Mixes übrigens ausschließlich als Download oder auf diversen Oldschool Vinyl-12“es.