Headscan sind kein unbeschriebenes Blatt mehr, schaut man auf die Homepage der zwei Kanadier stellt man fest, dass sie schon einige Veröffentlichungen hinter sich haben und hier vorliegendes Album ist das zweite der Band. Für Europa wurden die beiden von Alfa Matrix - dem bekannten belgischen Label - von ArtOfFact Records lizensiert. Aufmerksam auf die Band wurde ich über das Sideline Forum, sowie dann durch Hörproben auf ihrem Myspace (www.myspace.com/headscan). "Interesant" finde ich, dass die Promo (welche wohl eine CDR ist) nicht von meinem CD Player erkannt wird (no disc) - ein alter Technics, der zwar schonmal Probleme mit CDRs macht, aber sich eigentlich nicht weigert diese überhaupt zu erkennen. Naja, zum Glück hat mein PC Laufwerk keine Probs. Klar, mit der käuflich zu erwerbenden gepressten CD ist dieses Problem natürlich nicht gegeben. Naja, das nur nebenbei erwähnt. "Erstaunlich" und "visionär" sind zwei Wörter die im Band Info fallen. Da kann ich sogar zustimmen :) Headscan ist anderen Bands der Szene um eine Nasenlänge voraus, ist hier doch mal eine Fusion zu erkennen aus diversen elektronischen Stilen die 1. nicht so schnell langweilig wird, 2. auch gute Gesangsarbeit bietet sowie 3. deren Sound nicht nervt wie viele der sog. "Hellectro" und/oder "Terror EBM" Kapellen. Im Gegenteil, die instrumentalen Elemente sind relativ vielfältig, enthalten Versatzstücke aus Techno, Industrial, EBM, Ambient sowie eine Prise Psychedelic Trance. Ja, Techno, nicht der billige Rave ist gemeint, dessen Elemente manch andere EBM Bands übernommen haben. Mhh.. auf einzelne Songs einzugehen oder Anspieltipps zu nennen ist etwas schwierig, schlecht ist eigentlich keiner und gute gibt es ziemlich viele :) Als Anhaltspunkte sollen die folgenden 2 Bands genannt werden: Lassigue Bendthaus (was übrigens Claude von Headscan selbst bestätigt) und Haujobb, wo auch ein paar Gemeinsamkeiten bzgl. des Gesangs bzw. Sprechgesangs festzustellen sind. Ebenso ähneln sich die Bands auch teilweise hinsichtlich der verwendeten Sounds. Für den Electro Dancefloor geeignete Songs bekommen wir übrigens etwa zur Mitte des Albums geboten, diese warten auch mit ein paar interesanten Gesangseffekten auf und wirken dadurch etwas härter und dunkler (u.a. "Lowlife", "Permafrost"), Track 10 "Antenna Manifold" dagegen würde ich als minimalen Psytrance bezeichnen. Track 11 "Carnal Knowledge" ist etwas mehr Futurepop angehaucht, mit relativ melodiösem Gesang. Das letzte Stück "Sunken World" geht dann in die dunkel-ambiente Richtung. Wie an diesen paar Beispielen zu ersehen sein sollte, ist das Album recht vielfältig. Kritikpunkte ? Bei ein paar Stücken fehlt mir persönlich ein wenig "Schmutz" und Druck muß ich zugeben, keine große Sache natürlich, da die Produktion des Albums als Gesamtheit gesehen doch sehr sauber - evtl. sogar zu sauber - ist. Weiters sind die Sounds recht kühl und digital, eine Prise analoge Wärme käme sicher nicht schlecht. Da dieses Album aber natürlich auf die Zukunft zugeschnitten ist und die Zukunft nunmal digital ist, sollte es zum Konzept passen. "Pattern Recognition" ist daher genau das, was ich salopp mit "cool" umschreiben würde und dieses sogar in doppeltem Sinne. Wie üblich in meinen Rezis noch kurz zur Spielzeit: 66 Minuten, was überdurchschnittlich ist. Tja, wirklich viel zu meckern gibt es hier nicht, so dass 5 Sterne mindestens verdient sind. Aufgeschlossene Hörer, die mehrere elektronische Spielarten zu schätzen wissen, sollten an Headscan ihre wahre Freude haben und sich die CD zulegen. Eine limitierte Ausgabe mit Bonus EP ist ebenfalls erhältlich. Hörproben gibt es bei Alfa Matrix, der Bandhomepage sowie bei Myspace.