Mit "The Machine in the Ghost" erreichen Haujobb den beeindruckenden Meilenstein des zehnten Studioalbums. Auch ihr neuestes Werk unterscheidet sich von all seinen Vorgängern. Das derzeit in Leipzig residierende Duo bestehend aus Daniel Myer und Dejan Samardzic verweigert sich weiterhin standhaft jeder Wiederholung.
"The Machine in the Ghost" unterscheidet sich bereits durch die Verwendung von Feldaufnahmen, um die Sounds für dieses Album zu erzeugen. Um die gewünschten Effekte zu erzielen, haben Haujobb bewusst auf eine Mischung aus Software und Hardware gesetzt – letzteres in Form von mit Alltagsgegenständen erzeugten Tönen. Diese symbolische Anspielung auf eine Zeit, in der es weniger Software und mehr analoges Drehen an den Reglern gab, ergänzt das Thema von "The Machine in the Ghost" um einen Hauch von Retro-Feeling – ohne jede nostalgische Verklärung.
Das Album dreht sich um die spannungsgeladene Beziehung zwischen analog und digital, Geist und Materie. Als sich Haujobb im ostwestfälischen Bielefeld zunächst zu einem Trio formierten, kamen ihre Haupteinflüsse noch aus der Vancouver-Schule des Industrial – und speziell Skinny Puppy sowie Front Line Assembly. Dies ist auf ihrem ersten Album "Homes & Gardens" (1993) noch hörbar, doch schon bald wurden Haujobb selbst als Aushängeschilder eines modernen elektronischen Industrial-Sounds angesehen. Auf den folgenden Alben "Freeze Frame Reality" (1995) und "Solutions for a Small Planet" (1996) entfernten sich die Deutschen zunehmend von den kanadischen Einflüssen, indem sie damit begannen, IDM (Intelligent Dance Music) mit Industrial und EBM zu verschmelzen. Damit katapultierten sich die Deutschen mitten in die internationale Szene und verschafften sich sogar in den USA einen Kultstatus. Auch nachdem Haujobb zum Duo mutiert waren, blieben sie einflussreich und insbesondere ihr 2011 in Eigenregie veröffentlichtes Album "New World March" gilt als weitere Großtat.
Mit "The Machine in the Ghost" schlagen Haujobb ein neues spannendes Kapitel in ihrer bemerkenswerten Karriere auf. Unmittelbar zu Beginn der nächsten industriellen und kreativen Revolution, die der rasante Aufstieg der künstlichen Intelligenz auszulösen verspricht, legen Haujobb ihre metaphorischen musikalischen Finger erneut direkt an den Puls der Zeit.
Haujobb kommentieren selbst: "The first advance single, 'In The Headlights', which is taken from our forthcoming new album was also composed as one of the first for 'The Machine in the Ghost' during the creation process", vocalist Daniel Myer explains on behalf of the duo. "Dejan recorded and sampled his exhaust hood, which kind of sounds like a jet engine, and we built the song around that sample. There is also a sound that might be identified as a tambourine, which is really just a key chain dropping onto the floor. This and other physical constructions that are sampled throughout the album act as relics of interfaces between man and machine."
Die Veröffentlichung des zehnten Albums "The Machine in the Ghost" ist aktuell für den 20. September 2024 geplant.