Das zweite Album nach sechs Jahren Pause. A Savage Cabaret, She Said. Das ist er also – der neue Streich von Benn Ra und Krisanna Marie alias Hatesex. Hm. Und dafür haben die beiden sechs Jahre gebraucht? Für ein Album, das sich nicht wesentlich von seinem Vorgänger, "Unwant", unterscheidet und fast von Beginn an uninspiriert dahin dümpelt? Merkwürdig. Dabei fängt doch eigentlich alles ganz gut an. Das Cover macht aufmerksam, der Albumtitel stimmt neugierig und das Intro, mit dem Hatesex einleiten, überrascht positiv, so dass man händereibend sagen möchte: Ha! Jetzt kann's losgehen. Und ja, es geht los. Nur wohin, das bleibt erstmal fraglich, denn "A Rose Without Eyes" kriecht bröselnd und nebulös aus den Boxen. Das ist vom Sound her, unverkennbar, Gohtic-Rock aus alten, ja uralten Tagen, was die beiden da fabrizieren. Aber warum denn so öde, so lieblos? Und das auch noch übers ganze Album hinweg. Denn wirklich viel ändert sich nicht. Hier und da brutzelt, brodelt und knarzt es. Es ist dunkel, klebrig und manchmal etwas angezogen im Tempo. Die Gitarren- und Drumeinsätze bleiben aber überwiegend monoton. Manchmal mag man sich an Krisanna Maries Stimme klammern, weil sie noch ein wenig zu retten oder abzulenken versucht. Immer gelingt ihr das aber auch nicht, denn ihr Stimmchen besitzt kaum Facetten oder wirkt deplatziert. Man muss dem Duo zugute halten, dass sie nicht acht gleiche Songs auf das Album gepackt haben. Die Titel sind eigenständig und unterscheiden sich hörbar voneinander. "The Forest Of I", "The Red Curtain Masquerade" oder "I am" lassen sich nicht in einen bestimmten Rahmen stecken. Das verleiht dem Album schon eine gewisse Abwechslung. Wenn diese Titel nun auch noch gut wären, könnte man der Band eine wirkliche Weiterentwicklung attestieren. Mit einem Auge zugedrückt ist lediglich "Wanderlust" noch als gelungen hervorzuheben. Insgesamt ist das aber kein Album und keine Leistung, mit der man sich positiv präsentiert. Also, was haben Hatesex in diesen sechs Jahren wirklich gemacht?